Handbestand - Cafe, Snacks und Bücher am Prenzlauer Berg

Die Firma „Handbestand“ ist so was wie ein Gemischtwarenladen, bei Ihnen gibt es Kaffee und Snacks, aber auch antike und antiquarische Bücher. Zudem bieten Sie ihre Bücher auf verschiedenen Plattformen wie z.B. oldthing.de an. Als wenn das noch nicht genug wäre, gehen Sie auch noch mit Ihrem Angebot auf Flohmärkte. Wie schaffen Sie das alles?

Herr Voigt: Ich mache das alles ja nicht alleine. Ich habe einen Geschäftpartner und wir unterstützen uns gegenseitig.

Wie ist es dazu gekommen, wo kommen Sie beruflich her?
Herr Voigt: Während meines Studiums, ich habe Geschichte studiert, habe ich mit dem Buchhandel angefangen. Ich habe auch schon immer gerne gelesen. Da kommt dann schnell die Liebe zum Buch hinzu, Details in der Gestaltung etc. Ich hätte damals aber nie gedacht wohin das mal führt.

Wie meinen Sie das?
Vor ca. 17 Jahren habe ich angefangen auf Flohmärkten zu verkaufen. Das war damals in Friedrichshagen. Da habe ich ja auch oldthing bzw. Micha und Regina kennen gelernt. Das war mir dann zuwenig Action, so in der Woche das Internetgeschäft und am Wochenende Markt. Ich wollte mehr Kontakt zu den Menschen. Diesen Traum habe ich mir mit unserem Café-Antiquariat erfüllt.

Was sind die Schwerpunkte Ihres Antiquariats?
Bei mir findet sich vor allem Geisteswissenschaftliches wie Philosophie, Geschichte etc. Ich suche aber auch immer Bildbände, also eher zeitlos wertvolle Bücher.

Ist das nicht ein Wagnis in der heutigen Zeit noch ein Antiquariat zu eröffnen.
Na klar ist Selbstständigkeit immer ein Wagnis. Die alt eingesessenen Antiquariate machen ja auch reihenweise zu. Deshalb hatte ich ja auch gedacht, das sich ein Café und Bücher gut ergänzen würden. Betriebswirtschaftlich kann ich mir deshalb die bessere Lage hier in der Brunnenstrasse leisten. Das Café ist also gut für das Antiquariat und das Antiquariat ist gut für das Café.

Werden die Bücher dann nicht einfach nur hier gelesen und gar nicht erst gekauft?
Natürlich werden bei einem Café die Bücher auch angelesen. Das Antiquariat zieht deshalb aber auch ein besonderes Publikum. Hier verkehren viele Geisteswissenschaftler, Professoren, Künstler etc., da gibt es dann oft auch gute Gespräche. Ich habe da dann auch die Anknüpfungspunkte an mein Studium.

Sie sind mit - ich schätze mal - mitte Dreißig noch ein recht junger Mann. Sind Bücher nicht unsexy?
Ich finde Bücher sehr sexy, wenn Sie diesen Begriff benutzen wollen. Bücher anfassen, darin blättern, das ist toll. Ich lese gerade eine Abhandlung über Frauenmedizin aus dem Jahr 1740. Da sind nicht nur die Illustrationen sehr interessant, weil es erstmals naturgetreue Abbildungen gab. Das gesamte Bild eines gesellschaftlichen Zustands kann in einem Buch für alle Zeiten festgehalten werden.

Sie bieten Ihre Waren auch im Internet auf verschiedene Plattformen wie z.B. oldthing an. Wie ist der Umsatzanteil im Internet und wie wichtig ist das Internet für Sie?
Sehr wichtig. Ein besonderes oder auch wertvolles Buch ist über das Internet leichter zu vermarkten als hier im Laden. Das Internet ist im Antiquariats-Buchhandel generell nicht mehr wegzudenken. Ich habe aber z.B. auch einen Facebook-Account über den ich z.B. zu den Lesungen, Filmvorführungen etc. hier im Café einlade.

Wie beurteilen Sie die Zukunft Ihrer Branche zu Zeiten von Kindle und E-Books? Werden Sie in 20 Jahren noch Antiquar sein?
Natürlich! Bücher sind meine Leidenschaft. Gedruckte Bücher gibt es ja nun über 500 Jahre und die wird es auch noch 500 Jahre geben. Das haptische Bedürfnis und die Lese- und Sehgewohnheiten von Menschen lösen sich doch mit 10 Jahren E-Books nicht einfach auf. Außerdem kann man ein wackelndes Tischbein nicht mit einem Kindle stützen.

Urban Legends gibt es viele - also Geschichten aus der Stadt. Was ist das unglaublichste was Ihnen im Zusammenhang mit Ihrem Geschäft passiert ist? Was war ihr tollster Fund?
Solche Geschichten wird ihnen wohl jeder Flohmarkthändler erzählen, das er schon mal einen 1000 Mark Schein in einer Truhe gefunden hat. Nein, so was ist mir noch nicht passiert. Aber Überraschungen gibt es schon. In Niederschönhausen habe ich letztlich eine Erstausgabe eines Buches von Sir John Redcliff gefunden. Das Buch ist mit seinem Alter von 150 Jahren noch sehr gut erhalten und wunderschön gearbeitet. Da habe ich mich ehrlich gefreut.

Was würden Sie heute am liebsten verkaufen?
Da fällt mir nichts ein.

Was würden Sie heute am liebsten einkaufen, wofür würden Sie auch bis München fahren?
Die Auflösung einer wissenschaftlichen Bibliothek wäre schon interessant für mich. Es gibt da bestimmt Wunderschönes zu entdecken. Im Moment komme ich aber noch nicht einmal dazu meine letzten Ankäufe überhaupt ins Internet zu stellen.

Wie sind den die Öffnungszeiten Ihres Cafes und wie sind Sie erreichbar?
Wir öffnen täglich um 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr. Sonntags nur bis 19:00 Uhr.

Herr Voigt, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Lotar Küpper 07/2012


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