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Deutsche Briefmarken nach 1945

Briefmarken werden offiziell seit 1840 verwendet. Schon bald danach entstand die Philatelie - das Sammeln von Postwertzeichen, wie sie lange Zeit im Amtsdeutsch bezeichnet wurden. Eine Unterteilung der Sammelgebiete erfolgt zunächst einmal geografisch nach Ländern, welche außerdem in zeitliche Abschnitte sowie nach gewissen Qualitätsmerkmalen, gestempelt oder postfrisch weiter unterteilt werden.
Die Briefmarken aus Deutschland ab 1945 (einschließlich DDR) stellen einen solchen in sich geschlossenen Sammelbereich dar.
Neben den herkömmlichen Attributen, die von Briefmarkensammlern berücksichtigt werden, fallen in den Sammelbereich von Briefmarken aus Deutschland, dem Bund und der DDR ab 1949 einige Besonderheiten, die Sie berücksichtigen sollten.

Die wertvollsten modernen Briefmarken kommen aus Deutschland und dem Bund

Der Wert einer Briefmarke bemißt sich normalerweise nach dem Michel Katalogwert. Zu einem bestimmten Prozentsatz des im Michel Katalog angegebenen Wertes können Sie Ihre Briefmarke kaufen. Manche Auktionsergebnisse liegen aber auch weit über den angegebenen Michel Eintrag. So zählen zwei deutsche Sondermarken (die sogenannte GscheidleMarke von 1980 und die Wohlfahrtsmarke "Audrey Hepburn" von 2001) zu denen mit dem höchsten Michel Wert weltweit. Der vollständige 10er-Bogen, der nie in Umlauf gebrachten Hepburn Wohfahrtsmarke (nicht gestempelt bzw. postfrisch) war für 430.000 Euro zu kaufen.
Die als Gscheidle-Marke bezeichnete Sondermarke zur Olympiade in Moskau hingegen wurde von der Ehefrau des damaligen Postministers von Deutschland, versehentlich in Umlauf gebracht - ist also gestempelt. Sie sehen, dass der Katalogwert von Briefmarken also auch damit zu tun haben kann, ob das vorliegende Exemplar gestempelt wurde oder noch postfrisch ist.
Auch historisch betrachtet gibt es bei den Briefmarken aus Deutschland ab 1945 große Unterschiede. Bis zur Teilung von Deutschland in die Bundesrepublik, dem Bund und die DDR wurden in den verschiedenen Besatzungszonen unterschiedliche philatelistische Wertzeichen ausgegeben. Allgemein wird in die allierten Besatzungen, die französische Zone, die US und britische und in die Sowietische Zone unterschieden.

Zahlreiche geschichtsträchtige Ereignisse in Deutschland schlugen sich ab 1945 in den Briefmarken nieder

Zur wertvollsten Marke zählt die philatelistische Rarität "Gelber Dom" von 1948, die ebenfalls nie ausgegeben wurde. Neben den herkömmlichen philatelistischen Erzeugnissen ab 1945 sind die aus Berlin interessant, schließlich war die Bundeshauptstadt über viele Jahre in Berlin West und Berlin Ost als Hauptstadt der ehemaligen DDR getrennt. Diese Trennung von Berlin ist dabei eines der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse, die Sie hervorragend mit dem Sammeln von Marken beider Städte dokumentieren können.

 

Ebenso kam es in der jüngeren Vergangenheit zu dramatischen Veränderungen. Zunächst wurde die Post privatisiert und verlor ihr Monopol, Briefmarken herzustellen. Seit der Liberalisierung des Briefsendungsmarktes können Sie auch "Privatmarken" nicht-staatlicher Unternehmen kaufen. Der Sammlerbereich Briefmarken aus Deutschland ab 1945 einschließlich DDR, postfrisch oder gestempelt, ist eine spannendes Gebiet mit einem großen historischen Hintergrund.