Wilhelm Roux: Die Entwickelungsmechanik Ein neuer Zweig der biologischen Wissenschaft, Eine Ergänzung zu den Lehrbüchern der Entwickelungsgeschichte und Physiologie der Tiere Vorträge und Aufsätze über Entwickelungsmechanik der Organismen. Heft1.

Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1905, 283 Seiten mit 2 Bildtafeln und 1 Textfigur. Gebunden Leinen.

Unter dem Titel „Vorträge und Aufsätze über Entwickelungsmechanik beabsichtige ich, im Verein mit einer Anzahl von Forschern Abschnitte dieses Gebietes in gemeinverständlicher Fassung erscheinen zu lassen. Dies soll vorzugsweise geschehen, wenn ein Abschnitt genügend abgeklärt ist, um einem größeren Publikum dargeboten werden zu können; andererseits aber auch, sofern auf einem Spezialgebiete so viel Resultate gezeitigt worden sind, daß eine übersichtliche Darstellung des Hauptsachlichen erwünscht ist. Jeder Artikel ist in sich geschlossen und einzeln käuflich. Der nachstehende erste Vortrag enthält die Einführung in das Gebiet: Ziele, Methodik, die ersten grundlegenden Untersuchungen, eine Andeutung über die Hauptgruppen der bereits gezeitigten Ergebnisse und eine Erörterung über mechanistische Erklärbarkeit des organischen Gestaltungsgeschehens einschließlich der Regulationen. Mehr für Biologen von Fach ist eine große Anzahl von Anmerkungen beigefügt worden, welche weitere Ausführungen des im Vortrage nur Angedeuteten sowie genauere Definitionen und Begründungen enthalten und zugleich die Analyse der Entwickelung in die hier allein behandelten Gruppen der allgemeinsten organisch-gestaltenden Wirkungsweisen vervollständigen. Besonders umfänglich ist die Ausführung über das Wesen des Organischen und die Urzeugung, geworden ..." - Allgemeines - Erste entwickelungsmechanische Untersuchungen - Hauptarten der weiteren Versuche - Über die mechanistische Erklärbarkeit der Selbstregulationen - Anmerkungen "Wilhelm Roux (* 9. Juni 1850 in Jena; † 15. September 1924 in Halle (Saale)) war ein deutscher Anatom sowie Embryologe und Entwicklungsbiologe ... Berühmt wurde Roux durch die Experimente am sich entwickelnden Froschkeim. Auf ihnen gründet das Programm einer „Entwicklungsmechanik des Embryo“ (1885). Für diesen neuen biologischen Wissenschaftszweig gab Roux selbst mehrere Definitionen, die einmal stärker mechanistisch ausgerichtet waren, zum anderen die spezifisch biotischen Lebensleistungen in den Mittelpunkt rückten ... 1891 erhielt Hans Driesch mit Seeigeleiern aus den im Zweizellenstadium halbierten Keimen vorwiegend sofort Ganzbildungen, womit Roux Theorie der ontogenetischen Entwicklung erschüttert war. Die Klärung der Differenz der Ergebnisse von Roux und Driesch gelang erst wesentlich später, aufbauend auf den Arbeiten von Theodor Boveri, Alexander Gurwitsch und Paul Alfred Weiss sowie durch die biochemische und genetisch-molekularbiologische moderne Forschung. Roux wissenschaftlicher Lebensweg war fortan durch die Kontroversen mit Driesch und Oskar Hertwig bestimmt, was jedoch für die Propagierung der Entwicklungsmechanik, die auch als Entwicklungsphysiologie bezeichnet wurde, sehr förderlich war.Im Herbst 1894 gründete Roux das „Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen“, das unter mehrfach wechselndem Namen bis heute erscheint.Die Bedeutung Roux für die Biologie besteht in der Begründung eines experimentellen biologischen Konzepts. Damit wurde sein Werk zum Ausgangspunkt der modernen Biologie ..." (Wikipedia).