Beschreibung
Bertelsmann Lesering / Gütersloh; 1959, 511 S.; Format: 12x19.
Theodor Plievier (ursprüngliches Pseudonym: Plivier, * 12. Februar 1892 in Berlin; 12. März 1955 in Avegno, Schweiz), deutscher Schriftsteller. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Marine, nahm 1918 aktiv am Matrosenaufstand in Wilhelmshaven teil. Später Journalist, Übersetzer und freier Schriftsteller. 1933 - 1945 im Exil, zuletzt in der Sowjetunion, bis nach dem Zweiten Weltkrieg stand er dem Kommunismus nahe. Seine Tatsachenromane, in denen oft die Grenze von der sachlichen Darstellung zur Dichtung überschritten wird, sind von persönlichem Erleben und zuverlässiger Kenntnis technischer, militärischer und politisches Vorgänge bestimmt. Seine Empörung gegen die Autorität übergeordneter Mächte durchzieht bereits sein erstes Werk "Des Kaisers Kulis" (1929), wird vor allem aber in seinem 1945 erschienenen Hauptwerk "Stalingrad" verdeutlicht, nach dem 1962 auch ein Schauspiel entstand; - - - Die Romane Stalingrad, Moskau und Berlin bilden als Augenzeugenberichte eine Trilogie, ein Mosaik von Daten, Fakten, Vorfällen, Beobachtungen in gleichnishafter Form: Plievier sichtet und rafft die Überfülle historischen Materials, die Masse belegter Einzelschicksale, ohne den Stoff doch `romanhaft` umzuformen, die spontane Vielgestaltigkeit und Authenzität aufzugeben. Es entsteht so ein kaleidoskopartiger, filmhaft fliessender Stil, in dem Momentaufnahmen, Lageberichte, Dialoge, Analysen und Psychoanalysen, lyrische und pathetische Partien jäh wechseln, ein moderner epischer Stil, der dem von Dos Passos verwandt ist. Diese Gestaltung erhebt das Werk über alles, was man gemeinhin als Tatsachenromane kennt. (Jürgen Rühle); - - - Z u s t a n d: 2-, original gestaltetes Halbleder mit goldenem Rückentitel, Kopfgelbschnitt. Leichte Alters-, Gebrauchs- + Lagerspuren, gering berieben, insgesamt sehr ordentlich.