Beschreibung
Eine Apologie gegenüber unseren deutschsprachigen Lesern zuvor: Der zunehmend internationalen Ausrichtung des Kunsthandels und der Majorität unserer Kunden rechnungtragend, erscheint dieser Katalog — wie schon unser Katalog 6 — in englischer Sprache. Jedem englischen Kommentar ist jedoch ein deutscher angehängt, zwar mehr oder minder gekürzt, bisweilen aber auch mit zusätzlichen Informationen. Der Kenner wird dem Inhaltsverzeichnis entnommen haben, daß der Katalog eine Reihe spektakuläre, auch einige (zumindest im Handel) singuläre Drucke anbietet. Tatsächlich lassen sich von 19 Ausgaben nur elf bis maximal zwanzig Exemplare nachweisen; von weiteren acht nur sechs bis zehn Exemplare; und von immerhin fünf Katalognummern sind lediglich drei bis fünf Exemplare bekannt. Von den Nrn. 67 (Plenarium) und 77/H (Justinians Institutiones) scheint es gar nur einen Zwilling zu geben. Das gleiche gilt für den Teütsch Kalender für 1492 (Nr. 64); und der für das Jahr 1514 (Nr. 91) ist sehr wahrscheinlich ein Unicum. Einige Drucke kommen aus Offizinen mit bekanntermaßen geringem Ausstoß. Das gilt für den Vocabularius des Nicolaus Bechtermünze in Eltville (Nr. 8), das von den Brüdern vom Gemeinsamen Leben in Marienthal gedruckte Mainzer Brevier (Nr. 14), die beiden Bidpai-Drucke Conrad Fyners in Urach (31 und 33), die Nrn. 54 und 56, die bereits ein Drittel der Buchproduktion des Peter Berger in Augsburg repräsentieren, der Nitzschewitz (65, das einzige in Zinna gedruckte Buch), die zwei Drucke des Petrus de Butzbach in Mantua (21/II-III) oder die drei von nur elf Drucken aus der Privatpresse des Herzog Heinrich in Simmern (102, 105, 106). Zwei Einzelblätter stammen aus dem ersten bedeutenden Typographicum der westlichen Welt (Nr. 4). Unter den Druckorten stellt Augsburg mit 35 Katalognummern fast jede dritte. Im übrigen sei bereits hier auf das Verzeichnis der Druckorte und Drucker (SS. triff.) verwiesen. "Die Bücher sind nach der chronologischen Folge ihres Erscheinens geordnet, Xylographica separat vorangestellt. Mehrere Indices (SS. 441 ff.) erschließen das Angebot nach Titeln in deren alphabetischer Folge, nach Druckorten und Druckern, nach weiteren Personen (wie Mitautoren, Übersetzer, Herausgeber, Künstler, Verleger), nach Buchbindern und nach Provenienzen. Bei jeder Katalog-Nr. gibt der erste, englische Textblock die Basisinformationen zur Edition, dazu Angaben zu Kollation, Illustration und Einband. Der zweispaltig gesetzte Kommentar ist in seinem deutschen Teil meistens nicht bloße Übersetzung des englischen, gegenüber diesem fast immer gekürzt, vor allem was die Beschreibung von Einband, Zustand und Provenienz angeht. Generell sind Recto- bzw. Versoseiten eines Blattes mit >a< bzw. >b< bezeichnet, wie im Gesamtkatalog der Wiegendrucke (= GW; s. das Literaturverzeichnis auf SS. 450 ff.). Auch die Kurzbezeichnung für Bibliotheken (etwa Paris/BN) folgt meist dem GW, während bei den Literaturangaben oft eine Fassung angestrebt wird, die das behandelte Thema andeutet. Buchillustration wird detailliert behandelt, Buchdruckern (zumindest im englischen Kommentar) eine kurze Notiz gewidmet. Q markiert den Beginn der Beschreibung individueller Merkmale des besprochenen Exemplares (Kolorit, Rubrizierung, Defekte u. dgl.). Häufig eröffnen diesen Abschnitt Angaben -zur Seltenheit oder zu Druckvarianten, während die Angaben zu Einband und Provenienz hinten angestellt sind. Buchtitel sowie handschriftliche Einträge sind kursiv wiedergegeben (aufgelöste Abbreviaturen nicht kursiv oder zwischen runden Klammern). Rechteckige Klammern deuten etwas als [ermittelt] an. »Originalzitat« steht in doppelten Anführungszeichen, während einfache ein >übersetztes Zitat< oder >Sogenanntes< kennzeichnen (z. B. >auf Riemchen