Statut
guter bis sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: linker Rand leicht hoch gebogen - Rückseite an der oberen Ecke leicht angeknickt, Die Altenkönnen es bestätigen: In den Annalen der berühmtesten Rennen Europas finden sich deutsche Namen und auch in den Ehrentafeln der Olympischen Spiele. Und sie können auch bekräftigen: Die Berühmtesten von einst waren populär und umschwärmt, wurden geehrt und gefeiert, standen im Mittelpunkt, wo immer sie erschienen ‒ wie unser Täve heute. Aber die Alten werden auch zugeben müssen, daß da noch ein Unterschied ist, daß die Sympathie ‒ man darf sie schon Verehrung nennen ‒ für Täve heute von anderem Charakter ist als der Jubel um die Meister von damals. Das kann nicht allein darin begründet sein, daß Täve sich in der Zahl seiner Erfolge übertraf; denn kein deutscher Amateur war vor ihm Weltmeister, geschweige denn zweifacher Träger des Regenbogentrikots. Es muß an dem Menschen Schur liegen, der dem Rennfahrer Schur in nichts nachsteht. Die Alten mögen einwenden, daß auch die Großen der zwanziger Jahre sich guter Charaktereigenschaften rühmen durften, und man muß ihnen darin beistimmen, weil den Siegern dieser Zeit die Erfolge auch nicht in den Schoß fielen, weil gute Charaktereigenschaften, eiserner Wille und gesundes Leben schon immer Stufen auf der Leiter zu sportlichem Ruhm waren. Und doch ist es um Täve etwas Besonderes. Er hat das Glück, in einer Zeit leben, da dem tüchtigen, dem besonnenen und ehrlichen Sportler alle Wege offenstanden, da ein Arbeiterjunge wie er, der bis zum 20. Lebensjahr noch kein Theater von innen gesehen hatte, eines Tages im Hörsaal einer Universität sitzen durfte. Und ‒ auch das wissen die Alten so gut zu unterstreichen ‒ die Tore der Universitäten öffnen sich nicht durch ein Dekret allein. Nur wo die Arbeiter und Bauern den gemeinsam erarbeiteten Reichtum gemeinsam und sinnvoll verwalten, wo Millionen für die Bildung des Volkes in den Etats stehen, ist das möglich. Täve ist ein Sohn seiner Zeit, ein Sohn der Deutschen Demokratischen Republik. Er fuhr nicht nur auf den ersten in unserer Republik hergestellten Reifen, probierte nicht nur als einer der ersten die neuen Räder aus den Diamant-Fabrikhallen, er stand selbst am Amboß, in den schweren Jahren des Hungers. Sein Aufstieg ist der Aufstieg unseres Staates, an einem tüchtigen, fleißigen Menschen demonstriert, an einem Menschen, der den Millionen bewies, was Wille und Fleiß für eine gute Sache vermögen. Kein Buch braucht diesen Nachweis zu führen: Täve führt ihn täglich, stündlich selbst. Überzeugender und wirkungsvoller als es das gedruckte Wort vermag, mag man die folgenden Seiten nur als einen Versuch werten, der nicht allein aneinandergereiht so märchenhaft anmutende Kette seiner Siege beschreibt, sondern neben dem Weltmeister, dem gefeierten und umjubelten Rennfahrer den Menschen Täve Schur zu zeigen sich bemüht, kartoniert, ca. 15 x 21,5, 128 Seiten