Hellmuth Heinz: Der Steinkohlenbergmann im Plauenschen Grund Ein Beitrag zu seiner Sozialgeschichte 1800-1850 Museumsschriften, Heft 5.

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1983, 36 Seiten mit einigen Bildern. Broschur, Heft.

Vom Elend der Bergarbeit Die Arbeit in den Gruben und auch Unterlage war schwer, gefährlich, gesundheitsschädlich und kräfteverschleißend. Der Arbeitsplatz vor Ort kannte keine oder völlig ungenügende Ventilation (Bewetterung), keine ausreichende Beleuchtung. Pulverdampf vom Schießen mit Schwarzpulver, rußiger Rauch und atemstickender Gestank von Ölfunzeln (Geleucht), Wolken von Gesteins- und Kohlenstaub durchzogen und lagerten in den Bauen, machten Atmen und Sehen schwer. Ventilatoren hielten die Königl. Steinkohlenwerke noch 1824 für »ganz überflüssige Werkzeuge in der Grube«, und die Einführung der Davy'schen Sicherheitslampe, vom Dresdner Amtsphysikus Dr. Erdmann empfohlen, wurde im selben Jahr als »unnötig« betrachtet. Dabei mußten bei warmem Sommerwetter die Bergleute oft wochenlang »feiern«, weil wegen Sauerstoffmangels selbst in den nahe am Tage gelegenenSchächten keine Lampe brannte. Auch in Burgk zeigte sich »ein Mangel an Luftzutritt von guter, dauernder respirabler (= atembarer) Luft«, berichtet der Kohlenschreiber Johannes Gottlieb Kirst am 20. 9.1819 an die Werkleitung und schlug vor, den beunruhigten Arbeitern »Versprechungen zur Erkenntlichkeit für die Zukunft« zu machen und sie durch gutes Benehmen und Ermahnungen zur »Fortstellung dieses Baues« (es ist der Bergerschacht) zu bewegen, um dadurch »alle zur Bewerkstelligung des guten Luftzuges nöthigen Zwangsmittel, welche allemal auf dero Kosten hinauslaufen, zu ersparen«. Also statt atembarer Luft und Sicherheit in den Gruben billige Versprechungen. Das Tragen der Kohlen in Körben vom Abbauort zum Förderschacht, das den Rücken wundscheuerte, die Atemluft nahm, die starken Grubenwässer, die nasse Grubenluft, Kohlensäure- und Kohlendioxidgase griffen die Gesundheit derArbeiter an. 1806 kam es zum Auftreten eines »Nervenfiebers«, das große Teile der Bergarbeiter ergriff, dessen Ursache zwei Dresdner Ärzte - es ist das erstemal, daß sich Ärzte (einen Grubenarzt gab es erst 1832) um die Bergleutekümmern - in der »mangelhaften Ernährung durch schlechtes Brotkorn und in der geringen Hygiene sahen«. Die mangelnde Hygiene begann schon auf den Schächten. Es gab dort kein Bad, nicht einmal eine bescheidene Einrichtung zum Waschen. Als 1824 der Amtsphysikus Dr. Erdmann in einem Gesuch an den König vorschlug, die warmen Kondenswässer der Kohlenwäsche, denen er Heilkraft zuschrieb, für die Bergleute und andere arme Personen von Zauckerode für Heilbäder zu verwenden und in einer zweiten Abteilung für »Wohlhabende und andere Personen vom Stande«Badegelegenheit zu schaffen und dafür 12 Wannen vorschlug, reduzierte die Werkleitung das »Heilbad« auf 2 Wannen. In Burgk war das nicht anders.

Statut

guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Rückseite leicht verschmutzt - teils geringfügig knittrig - starker Klammerost, Klammern habe ich entfernt und durch neue ersetzt, geblieben sind kleine Rostflecken um kleine Löcher- Umschlag und Seiten teils etwas eselsohrig

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Autor: Hellmuth Heinz

Herausgeber: Haus der Heimat - Kreismuseum Freital

Titel: Der Steinkohlenbergmann im Plauenschen Grund
Ein Beitrag zu seiner Sozialgeschichte 1800-1850
Museumsschriften, Heft 5

Auflage: Erstausgabe

Jahr: 1983

Seitenanzahl: 36 Seiten mit einigen Bildern

Einband: Broschur, Heft

Bemerkung: Vom Elend der Bergarbeit Die Arbeit in den Gruben und auch Unterlage war schwer, gefährlich, gesundheitsschädlich und kräfteverschleißend. Der Arbeitsplatz vor Ort kannte keine oder völlig ungenügende Ventilation (Bewetterung), keine ausreichende Beleuchtung. Pulverdampf vom Schießen mit Schwarzpulver, rußiger Rauch und atemstickender Gestank von Ölfunzeln (Geleucht), Wolken von Gesteins- und Kohlenstaub durchzogen und lagerten in den Bauen, machten Atmen und Sehen schwer. Ventilatoren hielten die Königl. Steinkohlenwerke noch 1824 für »ganz überflüssige Werkzeuge in der Grube«, und die Einführung der Davy'schen Sicherheitslampe, vom Dresdner Amtsphysikus Dr. Erdmann empfohlen, wurde im selben Jahr als »unnötig« betrachtet. Dabei mußten bei warmem Sommerwetter die Bergleute oft wochenlang »feiern«, weil wegen Sauerstoffmangels selbst in den nahe am Tage gelegenenSchächten keine Lampe brannte. Auch in Burgk zeigte sich »ein Mangel an Luftzutritt von guter, dauernder respirabler (= atembarer) Luft«, berichtet der Kohlenschreiber Johannes Gottlieb Kirst am 20. 9.1819 an die Werkleitung und schlug vor, den beunruhigten Arbeitern »Versprechungen zur Erkenntlichkeit für die Zukunft« zu machen und sie durch gutes Benehmen und Ermahnungen zur »Fortstellung dieses Baues« (es ist der Bergerschacht) zu bewegen, um dadurch »alle zur Bewerkstelligung des guten Luftzuges nöthigen Zwangsmittel, welche allemal auf dero Kosten hinauslaufen, zu ersparen«. Also statt atembarer Luft und Sicherheit in den Gruben billige Versprechungen. Das Tragen der Kohlen in Körben vom Abbauort zum Förderschacht, das den Rücken wundscheuerte, die Atemluft nahm, die starken Grubenwässer, die nasse Grubenluft, Kohlensäure- und Kohlendioxidgase griffen die Gesundheit derArbeiter an. 1806 kam es zum Auftreten eines »Nervenfiebers«, das große Teile der Bergarbeiter ergriff, dessen Ursache zwei Dresdner Ärzte - es ist das erstemal, daß sich Ärzte (einen Grubenarzt gab es erst 1832) um die Bergleutekümmern - in der »mangelhaften Ernährung durch schlechtes Brotkorn und in der geringen Hygiene sahen«. Die mangelnde Hygiene begann schon auf den Schächten. Es gab dort kein Bad, nicht einmal eine bescheidene Einrichtung zum Waschen. Als 1824 der Amtsphysikus Dr. Erdmann in einem Gesuch an den König vorschlug, die warmen Kondenswässer der Kohlenwäsche, denen er Heilkraft zuschrieb, für die Bergleute und andere arme Personen von Zauckerode für Heilbäder zu verwenden und in einer zweiten Abteilung für »Wohlhabende und andere Personen vom Stande«Badegelegenheit zu schaffen und dafür 12 Wannen vorschlug, reduzierte die Werkleitung das »Heilbad« auf 2 Wannen. In Burgk war das nicht anders

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

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