Dr. Heinrich Fuchß Prof. Dr. Hayo Bruns Prof. Dr. Hugo Haupt: Die Bleivergiftungsgefahr durch Leitungswasser Bearbeitung des Materials der Leipziger Bleivergiftungsfälle im Jahre 1930 vom juristischen, hygienisch-medizinischen und chemischen Standpunkt

Theodor Steinkopff, Dresden-Leipzig, 1938, 93 Seiten. Taschenbuch, Paperback.

Ende 1936 war durch das grundsätzliche Urteil des Reichsgerichtes meine Tätigkeit als Anwalt von etwa 70 Personen, die Schadenersatzansprüche wegen erlittener Bleivergiftung durch bleihaltiges Leitungswasser geltend machten, im wesentlichen abgeschlossen. In den 5 Jahren Prozeßdauer hatte sich in den Akten ungeheures Material angehäuft. In drei Instanzen waren die einschlägigen technischen, hygienischen und juristischen Fragen geprüft und geklärt worden. Der Gedanke lag nahe, dieses Material der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um durch systematische Untersuchung der möglichen Gefahrenquellen an Hand der Leipziger Erfahrungen für alle Zukunft die Gefährdung der Volksgesundheit durch Leitungswasser mit gelöstem Blei zu verhüten. Die juristischen Fragen lagen verhältnismäßig einfach. Am wichtigsten war die Behandlung der wasser-chemischen und hygienischen Fragen. In Herrn Professor Dr. Haupt und Herrn Professor Dr. Bruns fand ich zwei Wissenschaftler, die freudig meine Anregung begrüßten, und sich, gestützt auf reiche Erfahrung und Sachkunde, bereit erklärten, den wasser-chemischen und hygienischen Teil der Gemeinschaftsarbeit zu übernehmen. Bei der Planung des Buches waren wir uns von Anfang an darüber einig, daß jede Polemik gegen irgendeine Stelle zu unterbleiben habe. Am Schluß des Buches haben meine beiden Mitarbeiter nochmals kurz zusammengefaßt, welche Mindestanforderungen an die Untersuchungsmethoden beim Betrieb eines Wasserwerkes gestellt werden müssen.