Beschreibung
Orell Füssli, Zürich, 1926, 63 Seiten Text und 58 Bildtafeln mit 8 farbigen, 108 Kupfertiefdruckbildern und 2 Plänen in Photo-Lithographie. Gebunden Leinen.
Der Quartierverein Wollishofen setzte sich mit dem Entschlusse, eine Denkschrift über die einstige Gemeinde, deren Namen er trägt, zu erstellen und herauszugeben, und darin in Wort und Bild die Erinnerung an Gestalt und Entwicklung der Ortschaft vor ihrer Vereinigung mit der Stadt Zürich zu erneuern und festzuhalten, eine verdienstliche, und für andere Quartiervereine nachahmenswerte Aufgabe. Er löste sie auch so ansprechend und glücklich, daß der nun vorliegenden Veröffentlichung die volle Aufmerksamkeit und Anteilnahme vorab der Bürger und Einwohner Wollishofens, aber auch des weiteren Kreises der städtischen Bevölkerung gebührt, der sich für Schilderungen aus der Vergangenheit der Stadt oder einzelner ihrer Teilgebiete interessiert. Der Schrift kommt zustatten, daß für ihren textlichen Teil ein kundiger und berufener Verfasser gewonnen werden konnte, der mit dem Stoffe wohl vertraut ist und ihn liebevoll behandelt. Knapp und gedrängt, aber doch übersichtlich, in anschaulicher Darlegung und unter Erwähnung mancherlei bemerkenswerter Einzelheiten macht uns der Verfasser bekannt mit der Besiedelung des auf ein Alter von vier Jahrtausenden zurückblickenden Ortes unter den Pfahlbauern, Helvetiern, Römern und Alemannen, mit der Herkunft seines Namens, mit den Höfen und Häusergruppen, aus denen er sich zusammensetzte, mit der Markgenossenschaft, die den Wald im Entlisberg und die Allmend als Gemeineigentum der Hofinhaber ausschied, und von denen der Wald vor 130 Jahren als Privateigentum unter die damaligen Anteilhaber aufgeteilt wurde, so daß heute die Stadt genötigt ist, ihn durch allmählichen Aufkauf wieder in das Gemeineigentum überzuführen, mit den Familien und Geschlechtern, die im Orte hausten, mit dem Wechsel seiner politischen Zugehörigkeit, mit seiner Einrichtung und Verwaltung als Obervogtei der Stadt Zürich, mit seinen Kirchen- und Schulverhältnissen, mit der Ordnung des Grundbesitzes und seiner Lasten, mit dem Gemeindehaus als Mittelpunkt des geselligen Lebens, mit den Landgütern stadtzürcherischer Familien, mit den Seuchen, Unglücksfällen und wichtigen örtlichen Vorkommnissen und Zuständen, mit der Staatsumwälzung und der Kriegsnot an der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts, mit der Iandwirtschaftlichen, gewerblichen und industriellen Entwicklung, mit der Ausgestaltung der Verkehrswege und Verkehrsmittel, mit dem Vereinsleben und mit dem schließlichen Aufgehen der Gemeinde in der Stadt. Es rollt damit ein farbenreiches Bild der materiellen und kulturellen Entwicklung Wollishofens und seiner Bewohner, sowie der Zusammenhänge dieser Entwicklung mit der benachbarten Stadt am Auge des Lesers vorüber.
Statut
sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: im Deckel eingeklebtes Exlibris - Papier teils etwas vergilbt, aber Seiten überwiegend sauber und ordentlich - ein Blatt mit kleiner Kerbe im senkrechten Rand