Die Aussenpropaganda des Reichs-Milch-Ausschusses in um Gross-Berlin im Sommerhalbjahr 1929.

Impressions de la page: 10
numéro d'oldthing: 39051309
| le numéro de stockage: 305444

Selbstverlag, 1930, 48 Seiten, davon 6 Seiten Text und 41 Bildtafeln. Broschur, Heft.

Im Sommerhalbjahr 1929 setzte der Reichsmilchausschuß mit einem großangelegten Werbefeldzug seiner Außenpropaganda ein. Mit Bedacht wurde hierbei Berlin selbst in erster Linie als Versuchsfeld ausgewählt, da eine Großstadt, in der die Propaganda die verschiedenartigsten Bevölkerungsschichten gleichzeitig zu erfassen hat, immer den besten Gradmesser für den Wert einer Werbung abgeben wird. Die Erfahrungen, die auf diesem Gebiet durch neuartige Anwendung von Werbemitteln sowie neuartige Propagandamittel selbst gemacht wurden, sind hier kurz niedergelegt, um die in Betracht kommenden Stellen zu ähnlichen Versuchen anzuregen, bezw. diesen die Übertragung bewährter Werbemaßnahmen auf das eigene Wirkungsfeld anheimzustellen. Da der Werbefeldzug zwei verschiedenen Zielen diente, waren demgemäß auch die Werbemittel nach diesen Richtlinien auszuwählen. Er bezweckte, - das Publikum allgemein zu erfassen, es in seiner Gesamtheit täglich von neuem an die Notwendigkeit stärkeren Milchverbrauchs zu erinnern, - bestehende Milchausschankstellen reklametechnisch zu stützen und durch die gleichen Mittel die Schaffung neuer Milchausschankstellen anzuregen. Als Mittel der allgemeinen Werbung wurden zunächst plakatierte Ganzsäulen eingesetzt, da diese den üblichen, teilplakatierten Säulen gegenüber den Vorzug der einheitlichen Farbengebung haben, sowie durch stets wechselnde Gliederung und Musterung beider Anordnung der Plakate die Möglichkeit geben, den Blickfang immer von neuem fesselnd zu gestalten. Ferner wurde eine Schaufensterschau großen Stiles durchgeführt. Diese Veranstaltung ging von dem Gedanken aus, durch werbewirksame Gestaltung der Schaufenster von Milchhandelsgeschäften besonders die Hausfrauen weitester Kreise auf die Bedeutung der Milch und der deutschen Milcherzeugnisse hinzuweisen. Des weiteren sollte sie den Milchhandelskreisen Anregungen geben, wie mit verhältnismäßig einfachen Mitteln eine die Kauflust anregende Ausschmückung der Schaufenster zu erreichen ist. Diese Schaufensterschau wurde unter der Führung des Reichsmilchausschusses vom 28. Mai bis 4. Juni 1929 in Berlin durch die Milchhandelskreise durchgeführt. Über 700 Teilnehmer haben hierbei mitgewirkt. Den Teilnehmern an der Schaufensterschau waren dabei verschiedene Verpflichtungen auferlegt. So durften nur deutsche Milcherzeugnisse oder deren Attrappen ausgestellt werden; Plakate, Attrappen und Gegenstände, die nichts mit der Milchwirtschaft zu tun hatten, schieden aus. Diese Schaufensterschau hatte neben der inneren Werbewirkung auch einen starken äußeren Erfolg aufzuweisen. Die vor Beginn der Schaufensterschau an die Tagespresse geleiteten redaktionellen Mitteilungen wurden dankenswerterweise fast von allen in Berlin erscheinenden Tageszeitungen aufgenommen. Desgleichen wurden einzelne Schaufenster und Werbewagen als Abbildungen gebracht, wobei deren Zweck und Ziel lebhaft besprochen wurden. Als Plakate von durchaus neuartiger Wirkung wurden einige Tagesleuchtschilder ausgeprobt, die das Drei-Becher-Plakat sowie ein Schriftplakat durch transparente Farben und Spiegelreflexe bei Tage weithin leuchten lassen. Diese Plakate fanden ihren Standort an den Lichtmasten des Leipziger Platzes. Ferner wurden, da eine erleuchtete Standuhr auf der Straße an und für sich schon augenfällig wirkt, Plakate auf die Glasflächen der Normaluhren übertragen, während für Dauerplakatierung im Freien, wie z. B. auf der Rütt-Arena, die Sportplakate aus Blechemaille zur Verwendung kamen. Um auch die jährlich in die Millionen gehende Besucherzahl des Tempelhofer Flugplatzes zu erfassen, wurde auf der Rasenfläche seitlich der Eingangspforte eine Milch-Weltkugel von 2½ m Durchmesser errichtet, deren Äquatorlinie durch ein breites blaues Band gebildet war, das in weißen Lettern die Beschriftung ,,Die Welt gesundet durch Milch! aufwies. Über dem Band waren die Charakterköpfe der verschiedenen Rassen — Deutsche, Russen, Engländer, Japaner usw. — mit Strohhalm und Milchbecher aufgemalt, Länder und Meere waren schraffiert. Die Kugel, die sich langsam um die eigene Achse drehte, wurde abends von innen durchleuchtet und ließ Typen und Beschriftung doppelt wirken, Nach Einsetzen dieser Weltkugel stieg die Nachfrage nach Milch derartig, daß die Kantine des Flugplatzes sowie ein Erfrischungsstand sich zum Milchausschank entschlossen. Da diese Weltkugel über Winter als Ausstellungsobjekt dienen soll, wurde sie kürzlich durch einen Leuchtturm von 6 m Höhe ersetzt, in dessen drehbarer, mit Innenbeleuchtung versehener Kuppel die vorerwähnten Leuchtplakate eingelassen sind. Diese Tagesleuchtschilder sind hierbei auch für Nachtbeleuchtung eingerichtet, strahlen also tagsüber wie nachts und ergeben so eine doppelt starke Wirkung. Zu den weiteren Mitteln der allgemeinen Werbung zählten fernerhin Milchschirme (Durchmesser: 1,80 m), d. h. Schirme, die auf farbigem, blau-rotem Untergrund Milchbecher und -flaschen sowie Beschriftung in Weiß ,,Milch gibt Kraft! Milch erhält gesund!" usw. tragen. Diese Schirme wurden auf allen Hauptverkehrsplätzen Groß-Berlins an die Blumen- und Zeitungsstände abgegeben, desgleichen an die Molkereistände der Wochenmärkte, an Dampferlinien, an die Stände vor den Bahnhöfen und am Badestrand, ferner wurden besondere Milchboote für die Badenden mit ihnen ausgerüstet, wie sie denn auch bei Kinderfesten und Kindervorstellungen der Berliner Theater propagandistisch mitwirkten. Diese Schirme haben sich als tägliches Bildinserat durchaus bewährt und bisher ungezählte Millionen erfaßt, sind doch alle Hauptverkehrsplätze Groß-Berlins mit ihnen belegt, und kreuzen doch nach der Statistik 100000 Menschen täglich allein den Potsdamer Platz. Daß diese Propaganda allseitig einiges Aufsehen erregt hat, beweisen im übrigen die zahlreichen Abhandlungen und Bildwiedergaben in der Fach- und Tagespresse. Im Hinblick auf eine für Sommer 1930 in Aussicht genommene Seebäderpropaganda wurden zwei bemalte und beschriftete Wasserbojen in ähnlicher Art wie die Milchschirme ausgearbeitet, die sich langsam um die eigene Achse drehten und Bild und Beschriftung von allen Seiten zeigten. Diese Bojen wurden versuchsweise in der Havel ausgelegt und haben sich in der angegebenen Art als durchaus zweckmäßig erwiesen ...".

Statut

guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Umschlag verschmutzt und vergilbt - Seiten überwiegend sauber und ordentlich, teils schwach stockfleckig - Dienststempel auf dem Deckel

Détails sur l'article

Herausgeber: Vorsitzender des Reichsausschusses zur Förderung des Milchverbrauchs e. V. und Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft

Titel: Die Aussenpropaganda des Reichs-Milch-Ausschusses in um Gross-Berlin im Sommerhalbjahr 1929

Auflage: Erstausgabe

Verlagsname: Selbstverlag

Jahr: 1930

Seitenanzahl: 48 Seiten, davon 6 Seiten Text und 41 Bildtafeln

Einband: Broschur, Heft

Bemerkung: Im Sommerhalbjahr 1929 setzte der Reichsmilchausschuß mit einem großangelegten Werbefeldzug seiner Außenpropaganda ein. Mit Bedacht wurde hierbei Berlin selbst in erster Linie als Versuchsfeld ausgewählt, da eine Großstadt, in der die Propaganda die verschiedenartigsten Bevölkerungsschichten gleichzeitig zu erfassen hat, immer den besten Gradmesser für den Wert einer Werbung abgeben wird. Die Erfahrungen, die auf diesem Gebiet durch neuartige Anwendung von Werbemitteln sowie neuartige Propagandamittel selbst gemacht wurden, sind hier kurz niedergelegt, um die in Betracht kommenden Stellen zu ähnlichen Versuchen anzuregen, bezw. diesen die Übertragung bewährter Werbemaßnahmen auf das eigene Wirkungsfeld anheimzustellen. Da der Werbefeldzug zwei verschiedenen Zielen diente, waren demgemäß auch die Werbemittel nach diesen Richtlinien auszuwählen. Er bezweckte, - das Publikum allgemein zu erfassen, es in seiner Gesamtheit täglich von neuem an die Notwendigkeit stärkeren Milchverbrauchs zu erinnern, - bestehende Milchausschankstellen reklametechnisch zu stützen und durch die gleichen Mittel die Schaffung neuer Milchausschankstellen anzuregen. Als Mittel der allgemeinen Werbung wurden zunächst plakatierte Ganzsäulen eingesetzt, da diese den üblichen, teilplakatierten Säulen gegenüber den Vorzug der einheitlichen Farbengebung haben, sowie durch stets wechselnde Gliederung und Musterung beider Anordnung der Plakate die Möglichkeit geben, den Blickfang immer von neuem fesselnd zu gestalten. Ferner wurde eine Schaufensterschau großen Stiles durchgeführt. Diese Veranstaltung ging von dem Gedanken aus, durch werbewirksame Gestaltung der Schaufenster von Milchhandelsgeschäften besonders die Hausfrauen weitester Kreise auf die Bedeutung der Milch und der deutschen Milcherzeugnisse hinzuweisen. Des weiteren sollte sie den Milchhandelskreisen Anregungen geben, wie mit verhältnismäßig einfachen Mitteln eine die Kauflust anregende Ausschmückung der Schaufenster zu erreichen ist. Diese Schaufensterschau wurde unter der Führung des Reichsmilchausschusses vom 28. Mai bis 4. Juni 1929 in Berlin durch die Milchhandelskreise durchgeführt. Über 700 Teilnehmer haben hierbei mitgewirkt. Den Teilnehmern an der Schaufensterschau waren dabei verschiedene Verpflichtungen auferlegt. So durften nur deutsche Milcherzeugnisse oder deren Attrappen ausgestellt werden; Plakate, Attrappen und Gegenstände, die nichts mit der Milchwirtschaft zu tun hatten, schieden aus. Diese Schaufensterschau hatte neben der inneren Werbewirkung auch einen starken äußeren Erfolg aufzuweisen. Die vor Beginn der Schaufensterschau an die Tagespresse geleiteten redaktionellen Mitteilungen wurden dankenswerterweise fast von allen in Berlin erscheinenden Tageszeitungen aufgenommen. Desgleichen wurden einzelne Schaufenster und Werbewagen als Abbildungen gebracht, wobei deren Zweck und Ziel lebhaft besprochen wurden. Als Plakate von durchaus neuartiger Wirkung wurden einige Tagesleuchtschilder ausgeprobt, die das Drei-Becher-Plakat sowie ein Schriftplakat durch transparente Farben und Spiegelreflexe bei Tage weithin leuchten lassen. Diese Plakate fanden ihren Standort an den Lichtmasten des Leipziger Platzes. Ferner wurden, da eine erleuchtete Standuhr auf der Straße an und für sich schon augenfällig wirkt, Plakate auf die Glasflächen der Normaluhren übertragen, während für Dauerplakatierung im Freien, wie z. B. auf der Rütt-Arena, die Sportplakate aus Blechemaille zur Verwendung kamen. Um auch die jährlich in die Millionen gehende Besucherzahl des Tempelhofer Flugplatzes zu erfassen, wurde auf der Rasenfläche seitlich der Eingangspforte eine Milch-Weltkugel von 2½ m Durchmesser errichtet, deren Äquatorlinie durch ein breites blaues Band gebildet war, das in weißen Lettern die Beschriftung ,,Die Welt gesundet durch Milch! aufwies. Über dem Band waren die Charakterköpfe der verschiedenen Rassen — Deutsche, Russen, Engländer, Japaner usw. — mit Strohhalm und Milchbecher aufgemalt, Länder und Meere waren schraffiert. Die Kugel, die sich langsam um die eigene Achse drehte, wurde abends von innen durchleuchtet und ließ Typen und Beschriftung doppelt wirken, Nach Einsetzen dieser Weltkugel stieg die Nachfrage nach Milch derartig, daß die Kantine des Flugplatzes sowie ein Erfrischungsstand sich zum Milchausschank entschlossen. Da diese Weltkugel über Winter als Ausstellungsobjekt dienen soll, wurde sie kürzlich durch einen Leuchtturm von 6 m Höhe ersetzt, in dessen drehbarer, mit Innenbeleuchtung versehener Kuppel die vorerwähnten Leuchtplakate eingelassen sind. Diese Tagesleuchtschilder sind hierbei auch für Nachtbeleuchtung eingerichtet, strahlen also tagsüber wie nachts und ergeben so eine doppelt starke Wirkung. Zu den weiteren Mitteln der allgemeinen Werbung zählten fernerhin Milchschirme (Durchmesser: 1,80 m), d. h. Schirme, die auf farbigem, blau-rotem Untergrund Milchbecher und -flaschen sowie Beschriftung in Weiß ,,Milch gibt Kraft! Milch erhält gesund!" usw. tragen. Diese Schirme wurden auf allen Hauptverkehrsplätzen Groß-Berlins an die Blumen- und Zeitungsstände abgegeben, desgleichen an die Molkereistände der Wochenmärkte, an Dampferlinien, an die Stände vor den Bahnhöfen und am Badestrand, ferner wurden besondere Milchboote für die Badenden mit ihnen ausgerüstet, wie sie denn auch bei Kinderfesten und Kindervorstellungen der Berliner Theater propagandistisch mitwirkten. Diese Schirme haben sich als tägliches Bildinserat durchaus bewährt und bisher ungezählte Millionen erfaßt, sind doch alle Hauptverkehrsplätze Groß-Berlins mit ihnen belegt, und kreuzen doch nach der Statistik 100000 Menschen täglich allein den Potsdamer Platz. Daß diese Propaganda allseitig einiges Aufsehen erregt hat, beweisen im übrigen die zahlreichen Abhandlungen und Bildwiedergaben in der Fach- und Tagespresse. Im Hinblick auf eine für Sommer 1930 in Aussicht genommene Seebäderpropaganda wurden zwei bemalte und beschriftete Wasserbojen in ähnlicher Art wie die Milchschirme ausgearbeitet, die sich langsam um die eigene Achse drehten und Bild und Beschriftung von allen Seiten zeigten. Diese Bojen wurden versuchsweise in der Havel ausgelegt und haben sich in der angegebenen Art als durchaus zweckmäßig erwiesen ..."

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

Länge x Breite: 15 cm x 21 cm

Avis actuels

Mitglied-166676 am 23.03.2024

Mitglied-152903 am 29.02.2024

Mitglied-152903 am 29.02.2024

Mitglied-166039 am 04.02.2024

Mitglied-165644 am 29.12.2023

Mitglied-127315 am 29.12.2023

Sehr Gut Weiter so

Mitglied-165404 am 09.12.2023

Für den internationalen Versand sind erhebliche Verbesserungen erforderlich. Hier muss eine klare Vereinbarung mit dem Versender getroffen werden und es ist notwendig, mit zuverlässigen und bewährten internationalen Frachtunternehmen zusammenzuarbeiten. Andernfalls kann es zu zahlreichen Störungen und Unzufriedenheit der Kunden kommen.

Mitglied-154040 am 15.10.2023

Vielen Dank!

Mitglied-161114 am 03.08.2023

Mitglied-162510 am 19.06.2023

Mitglied-161566 am 23.04.2023

Mitglied-161253 am 05.04.2023

Die Lieferung des bestellten Buches erfolgte zur vollsten Zufriedenheit.

Mitglied-150173 am 18.02.2023

Alles ok

Mitglied-160269 am 11.02.2023

Ich bin froh, die eigentlich losen Zeitschriften in gebundener Buchform und dieser Qualität gefunden zu haben. Total genial.

Mitglied-159783 am 17.01.2023

Mitglied-158920 am 05.12.2022

Die Kommunikation war super wie auch der Versand und die erhaltene Ware. Vielen Dank

Mitglied-156621 am 07.08.2022

Mitglied-156585 am 05.08.2022

Good communication. Easy to pay. Book arrived in great condition.

Mitglied-153981 am 20.04.2022

Mitglied-143663 am 04.12.2020

Mitglied-143591 am 02.12.2020

Alles in ordnung

Mitglied-141646 am 08.09.2020
Programme de protection des acheteurs.

Quelles sont les garanties dont je dispose si je commande via mon panier et que je paie l’article à l'avance ?

En principe, oldthing vérifie tous les fournisseurs et exclut les fournisseurs peu fiables. Pour évaluer et estimer la sécurité et la fiabilité d'un fournisseur, nous vous recommandons de vérifier le nombre de ventes déjà réalisées par le fournisseur et les dernières évaluations des clients avant de passer une commande.

Pour que vous puissiez faire vos achats sans le moindre souci, nous garantissons chaque commande via panier jusqu'à 250 euros.

Dans le cas peu probable où quelque chose tourne mal et que l’article n'arrive pas et que vous ne récupérez pas votre argent, notre programme de protection des acheteurs interviendra. Nous vous rembourserons le prix d'achat (maximum 250 euros par article) si aucun accord ne peut être trouvé avec le vendeur. Du début du processus de règlement des dommages jusqu’au paiement du montant peuvent s’écouler jusqu’à 4 semaines.

Si vous avez encore des questions ou si vous souhaitez assurer des achats dont le prix est supérieur à 250 euros,n’hésitez pas à nous contacter.