Statut
sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Schutzumschlag gering defekt, Johann August von Einsiedel (* 4. März 1754 in Lumpzig; † 8. Mai 1837 in Scharfenstein) war ein deutscher Philosoph, Naturforscher und Afrikareisender. Er gehörte mit seinem Bruder Friedrich Hildebrand zum Weimarer Musenhof ... Johann August von Einsiedel wurde in Lumpzig unweit von Altenburg im Herzogtum Sachsen-Altenburg geboren. Er entstammte einem sächsischen Uradelsgeschlecht. Seine Vorfahren standen mit den Protagonisten der Reformation in Kontakt, u. a. mit Luther. Aufgewachsen ist er im Raum Lumpzig, Wurzen. Seine Eltern waren August Hildebrand von Einsiedel (1722–1796) und dessen Ehefrau Caroline Charlotte Pflugk, der Jurist und Schriftsteller Friedrich Hildebrand von Einsiedel (1750–1828) war sein älterer Bruder ... Einsiedels philosophische Gedanken und Reflexionen sind in erster Linie durch zwei Exzerpthefte in Herders handschriftlichem Nachlass überliefert. Sie wurden erstmals 1957 durch Wilhelm Dobbek ediert. Einsiedel erscheint darin als freisinniger Aufklärer, der damit eine alternative deutsche Variante aufklärerischen Denkens repräsentiert und der herrschenden Richtung Kants kritisch bis ablehnend gegenüberstand. Er war der Meinung, dass der „Einfluss und Anhang, den die Kantische Philosophie gefunden hat, ein Beweis ist, wie wenig die Kultur in Deutschland Fortschritte macht.“. Einsiedels Kritik betrifft z. B. die Moralphilosophie: „Man macht jetzt ein großes Geschrei, wie alle Moralität hinwegfallen würde, wenn die religiösen und politischen Meinungen aufhörten […] Das Aufhören derselben wird nicht nur keinen Schaden tun, sondern es wird alsdann die wahre, der menschlichen Natur angemessene Moralität erst anfangen; denn wenn die Menschen bei den bisherigen ihrer Natur und Trieben widersprechenden Meinungen und Einrichtungen doch in der Kultur vorwärts gegangen sind, wie viel schneller werden ihre Fortschritte sein, wenn die Hindernisse ihrer Vorurteile gehoben, die Einrichtungen mit der menschlichen Natur übereinstimmend gemacht […] wird.“ Der Afrikaforscher August von Einsiedel verband einen Kulturforschritt u. a. mit einer Verbindung und Vermischung der Völker. Kultur des Denkens und des Verhaltens bedurfte nach seiner Ansicht – bei einem gewöhnlichen zwölf Stunden Arbeitstag von Montag bis Sonnabend – der Befreiung von der zu vielen Arbeit, die Muße zum Denken schaffen würde. Die Kulturentwicklung sei mit Erfindungen technischer Art aber auch im Hinblick auf die Gesellschaftsorganisation verbunden. Er kritisierte, dass die Mehrarbeit, d. h. das Produkt, das die Arbeitenden über ihre eigenen Bedürfnisse bzw. die ihrer Familie hinaus schaffen, durch andere angeeignet werde. So sei auch der Kapitalist, der sich im Austausch der Waren Vorteil verschaffe, ein Unding. Faktisch plädierte Einsiedel unter der damaligen Entwicklung der Produktivkräfte von Handwerk, Bauernwirtschaft und Handel für ein Arbeitseigentum. Einsiedel neigte eher der französischen Aufklärung zu. Unter anderem griff er auch die überkommene Moral von Liebe, Ehe und Intimität an. Wie sehr seine Überlegungen noch in den 1950er Jahren in dieser Hinsicht, einschließlich der Sexualmoral, Befremden erzeugte, zeigt sich darin, dass der Herausgeber seiner „Ideen“ jeweils dort, wo der Autor „überdeutlich an Geschlechtliches rührt“, drei Punkte setzen ließ ... (Wikipedia), Leinen, ca. 13 x 20,5, 278 Seiten