van der Meersch, Maxence

das Erscheinungsjahr ist geschätzt, das Buch ist ein Dachbodenfund, Seiten und Einband sind altersbedingt gebräunt, fleckig, Einbandkanten mit Bestoßungen, der Seitenblock ist gelockert, Ich war noch sehr jung, als ich zu einer unbekannten Frau kam, die mir befahl, sie Mama zu nennen. Das war mir schon öfter geschehen, denn ich hatte schon mehrere Pflegemütter gehabt. Deshalb gewöhnte ich mich auch sehr schnell daran. Meine Muttewar klein und kräftig. Sie hatte kastanienbraunes, straffes, trockenes Haar, ein eckiges Kinn und einen großen Mund. Wenn sie in Zorn geriet, quollen ihre grauen, streng blickenden Augen hervor. Ich war noch nicht sauber, deshalb wurde ich von ihr in einem fort geschlagen. Mein Vater hatte ein richtiges Mädchengesicht: braunes, welges Haar, bleiche, regelmäßige Gesichtszüge und dunkle Augen. Mein Bruder und ich sahen ihm ähnlich. Er war kaum größer als meine Mutter, hielt sich sehr gerade und ging mit lebhaften, kleinen Schritten. Dabei hatte er stets die Hände in den Hosentaschen und legte besonderen Wert auf einen koketten schiefen Sitz seiner Mütze. Er war recht eitel und auf sein Äußeres bedacht. Meine Mutter war ein einfaches Bauernkind und bewunderte ihn. ... (aus dem Buch) 2e3