Möbelkunde Jugendstil

Als Abkehr von dem kunterbunten Stilmix des Historismus entwickelte sich der Jugendstil, der etwas völlig Neues noch nie dagewesenes Schaffen wollte. Beeinflußt durch die Arts and Crafts Bewegung in England, die als Gegenbewegung zur Industrialisierung entstanden war, entwickelte sich in Frankreich, Deutschland und Österreich ein sehr eigenständiger Stil. Der Art Nouveau war durchdrungen von floralen Motiven und der bewegten Linie, der deutsche Jugendstil verband die handwerkliche Arbeit mit der mechanischen Herstellung. Beim österreichischen Jugendstil, der Sezession, waren geometrische Formen bestimmend.

Deutscher Jugendstil

Französischer Jugendstil


Die Sezession-Österreichischer Jugendstil


Jugendstil für die Masse


Jugendstil: 1890-1910
Konstruktion des Möbels:

  • Der Jugendstil möchte etwas völlig Neues und Ungewöhnliches schaffen
  • unterschiedlich aufwendig gestaltete Möbel, für unterschiedliche Käufer, zeigen sich in der Größe
  • zarte nach unten verjüngte Füße die mit einem Bogen zum Sockel verbunden sind
  • unterschiedliche Stilentwicklungen in verschiedenen Ländern, wie z.B. Deutschland, Österreich, Frankreich und England
  • Möbel für den täglichen Gebrauch, als Gesamtkonzept, auf alle Bereiche des Wohnens und Lebens abgestimmt
Ornamentik:
  • Ziel war es nicht nur die alten Formen mit neuen Ornamenten zu beleben, sondern mit den Schmuckelementen und dem tektonischen Aufbau des Möbels eine Einheit zu bilden. In Deutschland, Österreich und England eher sparsame Verwendung; dagegen in Frankreich eine Dekorfülle vor allem in Form von Linien und  Blütendekor
  • bei einfacheren Jugendstil Möbeln dient der Schmuck als Dekorelement und unterstreicht wenig die Form
  • die fließende Linie ist Form bestimmend und wird von floralen Motiven oder symbolistischen Tiersdarstellungen begleitet
Werkstoffe:
  • Verwendung unterschiedlicher nicht spezifischer Hölzer angelehnt an die Käuferschicht