Sonner, Franz-Maria

das Buch ist in einem guten, gebrauchten Zustand, Der Sänger schreit in die tobende Menge hinein, daß die da unten jetzt ein paar Sekunden Zeit haben, sich zu entscheiden, ob sie Revolution haben wollen oder nicht. Und dann geht die Musik ab, und es ist überhaupt keine Frage mehr, daß alle die Revolution wollen. Einfach alle. ... Karsamstage sind langweilig. Noch schlimmer als die Sonntage, die schon Edith Piaf ine andere Generration. Dieser Karsamstag war anders. Rudi Dutschke war angeschossen worden, und die Studenten sind auf die Straße gegangen. Adrian Berlenberg ist 15. "Anklagen. Rächen. Zuschlagen" - das ist es, was sich der Ich-Erzähler vom Studentenaufstand der sechziger Jahre erhofft. Es gärt in ihm. Aber ins Zentrum der Ereignisse gerät Adrian nie, er bleibt eine Randfigur, die beobachtet. Die Probleme sind nahehegender, praktischer Art: Wie kommt man an Mädchen ran, wie zeigt man Lehrern die Grenze? Und dann muß ja jeder Zentimeter Haarlänge nach allen Seiten verteidigt werden ... Bloß keine faulen Kompromisse mit den Spießern, den Jeinbürgern, mit denen, die für den Faschismus verantwortlich waren und überhaupt für den ganzen Zwang, aus dem er raus will, egal wohin. Aber: Wer hat recht? Was ist wahr? Wo ist die richtige Seite? Im Gegensatz zu den Leitbildern - Gammler, Beatmusiker, Studenten - sind die eigenen Fortschritte "winzig, rgendwie abgebettelt". Das Kompromißlose, das Unbedingte findet im Kopf statt. (vom Einband) 4d2b ISBN-Nummer: 3888971756