Ottow, Fred

die Seiten und der Einband sind gebräunt und fleckig, die Einbandecken sind bestoßen, der Rücken ist oben etwas kaputt, Um die Wende des Jahres 1836 hatte sich in St. Gallen ein Fremder niedergelassen, der sich Obrist Gustav Gustavson nannte. Mit seinem Begleiter, der halb Vertrauter, halb Untergebener zu sein schien, bewohnte er im Gasthaus zum Rößlein zwei armselige Kammern und führte ein stilles, zurückgezogenes Dasein. In Sporenstiefeln und einem alten militärischen Mantel war er anfangs noch hie und da in den Straßen der Stadt erschienen. Sein scharfes Profil, der durchdringende Blick seiner großen und hellen Augen unter einem längst aus der Mode gekommenen Dreispitz und die hoheitsvolle Würde, die seine ganze Person umgab, waren stark aufgefallen. Je mehr aber diese allgemeine Neugier, die auch durch die Wirtsleute nicht befriedigt werden konnte, dem Obristen lästig wurde, um so mehr zog er sich zurück, um schließlich nur noch in der Dunkelheit auszugehen.... (aus dem Buch) 3e5a