Kellermann, Bernhard

die Seiten sind gebräunt, der Einband ist fleckig, Umschlagkanten mit starken Bestoßungen, Einrissen, Wenn in der Welt heute der Name Bernhard Kellermann erdingt, wird die Antwort kommen:„Von dem habe ich den jTunnel* gelesen." Dies gilt in Berlin und Paris, in Leningrad nd Kalkutta. "Der Tunnel" vereinigt ineiner für Deutschland ungewohnten Weise Gestaltenfülle, Tempo und Rhythmus der Erzählung mit klarer sozialkritischer Haitung. Die Geschichte des Ingenieurs Mac Allan und seines großen Projekts, einen Tunnel unter dem Ozean zu bauen, vom Biskayischen Meerbusen über die Azoren und Bermudas bis zur Neuen Welt, bleibt jedem Linvergeßlich: die gespenstische und doch so realistisch geschilderte Sitzung der Dollarmagnaten auf dem New-Yorker Dachgarten, die Kapitalskrisen und erbitterten Kreditkämpfe, der große Streik der Tunnelarbeiter und schließlich die trimphale Vollendung des Baues. Das Geheimnis des Erfolges, der diesem Buch beschieden ist, liegt nicht allein in der Spannung und der Phantastik eines großartigen Projektes, das eines Tages vielleicht Wirklichkeit werden kann, sondern vor allem in den großartig gezeichneten Menschen. Bei Kellermann findet man lebendige Gestalten, spürt man eine realistische Kraft der Vergegenständlichung und, als erschütterndes Grundgefühl, den Groll des Erzählers über jene Kräfte, die, selbst unproduktiv, ein großes Projekt von ihren Börsen- und Spekulationsinteressen abhängig machen. (vom Umschlag) 1i7b