Herausgeber:
Evangelischer Mediendienst (Vereinigung evangelisch-reformierter Kirchen der deutschsprachigen Schweiz für kirchliche Film-, Radio- und Fernseharbeit)
Titel:
Illustrierte Halbmonatszeitschrift mit ständiger Beilage Kurzbesprechungen
Zoom - Film - TV- Radio / Der Filmberater
Verlagsname:
Stämpfli & Cie., Bern
Jahr:
1983
Freie Beschreibung:
«ZOOM-Filmberatung» adressiert jedesmal und trotz mehreren Interventionen hartnäckig ein Pressedienst die an uns gerichteten Sendungen. «ZOOM-Filmberater» schreibt uns nicht minder regelmäßig und konsequent die Administration eines Fachorganes aus dem Ausland an. Das ist keineswegs der Grund, weshalb der vertraute Schriftzug «FILMBERATER» mit der ersten Nummer dieses Jahrgangs vom Titelblatt verschwunden ist und der Unterzeile «Film/TV/Radio» Platz gemacht hat. Filmberatung versucht die Redaktion nämlich weiterhin zu betreiben (wenn auch nicht im Sinne eines etwas eng verstandenen kirchlichen Wächteramtes), und gelegentlich wird in dieser Zeitschrift ein Film auch tatsächlich verbraten. Der neue Untertitel beschreibt ganz einfach genauer und umfassender, was der Leser von dieser Zeitschrift zu erwarten hat: nicht nur Filmkritiken und Hintergrundinformation aus dem Bereich des Films, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den Programmen von Radio und Fernsehen, der Medienpolitik in der Schweiz und im Ausland wie auch mit der Wechselwirkung zwischen Medien und Gesellschaft. Mit der Ausweitung von ZOOM von der Filmzeitschrift zur eigentlichen Medienzeitschrift — sie ist bei der Fusionierung von FILMBERATER und ZOOM in die Wege geleitet und seither sukzessive entwickelt worden — soll die Bedeutung des Films keinesfalls geschmälert werden; gerade jetzt nicht, wenn in der breiten Öffentlichkeit vom Film, falls er nicht gerade als Monsterproduktion daherkommt, kaum mehr, vom Fernsehen und Radio aber immer mehr gesprochen wird. Die Redaktion ist sich der Bedeutung des Films als künstlerisches und soziales Ausdrucksmittel gerade auch für andere Medien sehr bewusst. Aber sie nimmt auch zur Kenntnis, dass — zumindest in den Industrienationen — nur noch eine Minderheit der Bevölkerung den Film an seiner ursprünglichen Abspielstätte, im Kino nämlich, zur Kenntnis nimmt. Filme werden von den meisten Menschen heutzutage zuhause ab Bildschirm konsumiert, sei's über die Programme der Fernsehanstalten, sei's ab Video, sei's via Pay-TV. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. ZOOM wird dem Rechnung tragen. Mehr als zuvor wird sich die Redaktion darum bemühen, ihren Lesern Filme vorzustellen und in der gewohnten Art kritisch zu würdigen, die über diese Kanäle verbreitet werden. Das ist ein notwendiger Dienst auch für unsere Leser, die nicht in der Grossagglomeration Zürich wohnen und deshalb stärker von jener schleichenden Provinzialisierung des Filmangebotes betroffen sind, die den Kinobesuch mitunter unmöglich macht. Dass das qualitativ gute Filmangebot der Kinos, in denen der Film noch immer am besten aufgehoben ist, weiterhin berücksichtigt wird, versteht sich indessen von selbst. Gezielter und kontinuierlicher wird die Redaktion nicht etwa daneben, sondern mit gleichem Gewicht beobachten, wie sich die in Bewegung geratene Medienszene entwickelt: Die Auswirkungen der neuen Rundfunk-Verordnung im lokalen Medienbereich, der in den eidgenössischen Räten bald zur Diskussion stehende Verfassungsartikel für Radio und Fernsehen, die Programm-Strukturpläne 1984 für Fernsehen und Radio DRS, die geplante Einführung neuer Medien wie Pay-TV, Satelliten-Rundfunk und Videotext, die drohende Verpolitisierung der SRG und ihrer Trägerschaft, die in ein wichtiges Stadium geratenen Bemühungen um eine neue Welt-Kommunikationsordnung sind nur einige Stichworte, denen unsere Aufmerksamkeit in der nächsten Zeit gelten muss. Das Ziel all unserer Bemühungen, zu denen auch eine noch systematischere Beobachtung der Programme gehört, soll es sein, auf eine Medienlandschaft hinzuwirken, in der nicht realisiert wird, was technisch machbar ist und rentiert, sondern dem Menschen und seinen wirklichen Bedürfnissen dient und das Leben in der Gemeinschaft erträglicher macht
je 32 Seiten mit wenigen Bildern
ca. 14,5 x 21
kartoniert