Zustand
guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Titel mit altem Besitzerstempel - Schutzumschlag an Ober- und Unterkante teils etwas defekt - der letzte Bogen etwas schräg eingebunden, Das Zentralkomitee der deutschen Arbeiter, die erste nationale Organisation der elementaren deutschen Arbeiterbewegung — von zwei Mitgliedern des Bundes der Kommunisten geleitet — bestand von September 1848 bis Juni 1850 in Leipzig. Diesem Verband, der sogenannten „Arbeiterverbrüderung schlossen sich nach und nach über 250 Arbeitervereine aus fast allen Teilen Deutschlands an. Im Zuge der wachsenden Reaktion beschlagnahmte die sächsische Regierung im April 1850 die gesamte Korrespondenz des „Zentralkomitees", die sich seit dessen erzwungener Auflösung bis heute vor allem im Staatsarchiv Dresden befindet. Die Dokumente der Korrespondenz, darunter mehr als 320 bisher größtenteils unveröffentlichte Berichte von etwa 115 deutschen Arbeiterorganisationen an das Zentralkomitee, werden hier erstmals unter Einbeziehung aller organisationsinternen und vertraulichen Informationen vollständig und ungekürzt im authentischen Wortlaut vorgelegt. Der Bearbeiter, Staatsarchivdirektor a. D. Dr. Horst Schlechte hat dieser ausführlich kommentierten textkritischen Edition eine eingehende Untersuchung der Geschichte der Arbeiterverbrüderung, die die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung darbietet, als Einleitung vorangestellt. Die Edition ist in vielfacher Hinsicht bedeutsam. Karl Marx und die ihm nahestehenden Mitglieder des Bundes der Kommunisten sahen in der „Arbeiterverbrüderung", deren ökonomistische Anfangsposition sie im Spätsommer 1848 noch ablehnen mußten, schon im Frühjahr 1849 eine wichtige Ausgangsbasis für die von ihnen geplante Schaffung eines durch die Zentralbehörde inspirierten „Allgemeinen deutschen Arbeiterbundes". Viele der hier erstmals im Zusammenhang veröffentlichten Dokumente zeigen, daß die Voraussetzungen dafür, besonders in den großen entscheidenden Zentren der „Arbeiterverbrüderung", wie Hamburg, Berlin, Leipzig, Nürnberg, München, Breslau, Schwerin, ungeachtet des Zurückbleibens mancher Vereine, relativ günstig waren. Aus diesen Quellen ergibt sich neues wichtiges Tatsachenmaterial, das die Versuche, die „Arbeiterverbrüderung" als Vorstufe zur „Integrationskonzeption" der späteren rechten Sozialdemokratie zu mißdeuten, erneut und umfassend widerlegt. Der Wert der Edition beruht nicht zuletzt darin, daß sie wertvolle Aufschlüsse zum Emanzipationsprozess in über hundert regionalen und lokalen Arbeiterorganisationen Deutschlands aus der bewussten kritischen Einschätzung der Arbeiterklasse selbst gibt.", Leinen, ca. 17,5 x 24,5, 595 Seiten mit 4 Bildern