Beschreibung
Eugen Diederichs, Jena, 1913, 30 Seiten. Gebunden Kartoniert.
Hermann Alexander Graf Keyserling, kurz Hermann Keyserling (* 8. Julijul./ 20. Juli 1880greg. in Könno (estnisch: Kõnnu, heute Gemeinde Kaisma) im damaligen Gouvernement Livland; † 26. April 1946 in Innsbruck), war ein deutschbaltischer Philosoph ... 1911–1912 unternahm er die Weltreise, auf der sein bekanntestes Werk entstand, das Reisetagebuch, das aber wegen der Kriegswirren erst 1919 erschien und ihn dann schlagartig bekannt machte. Bis zum Ende der Weimarer Republik wurden trotz des anspruchsvollen philosophischen Inhalts 50.000 Exemplare verkauft. Nach dem Kriegsende emigrierte er nach Deutschland. Die entschädigungslose Enteignung seiner Güter durch die estnische Regierung brachte ihn 1919 um seine bisherige finanzielle Existenzbasis. Im selben Jahr heiratete er die Gräfin Maria Goedela von Bismarck-Schönhausen (1896−1981), eine Enkelin des Reichskanzlers Otto von Bismarck, mit der er die beiden Söhne Manfred (1920–2008) und Arnold (1922–2005) hatte. Auf Einladung des ehemaligen Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen ließ er sich in Darmstadt nieder. Dort gründete er 1920 mit der Unterstützung Ernst Ludwigs und des Verlegers Otto Reichl die „Schule der Weisheit“, eine Lebensschule und vor allem eine Begegnungsstätte für maßgebliche Persönlichkeiten des geistigen Lebens. Zu den prominenten Förderern des Vorhabens gehörte Thomas Mann. An Keyserlings Gründung der Gesellschaft für freie Philosophie war Kuno Graf von Hardenberg maßgeblich beteiligt. Als philosophischer Schriftsteller und Leiter der Schule wurde Keyserling eine der namhaftesten Persönlichkeiten des geistigen Lebens in der Weimarer Republik. An den Jahrestagungen seiner Schule beteiligten sich u. a. Carl Gustav Jung, Max Scheler, Richard Wilhelm, Leo Frobenius, Paul Dahlke, Rabindranath Tagore, Frank Thieß und Hans Driesch. Ein Schwerpunkt seiner Bestrebungen war die europäische Auseinandersetzung mit asiatischem Denken, ein anderer der geistige Austausch zwischen Deutschland und Frankreich. Seine bekanntesten Werke wurden ins Englische, Französische und Spanische übersetzt und erregten auch im Ausland großes Aufsehen. Die Wirkung seines Auftretens prägte die Vorstellungen von dem, was ein Philosoph in der Öffentlichkeit sein kann. Ab 1931 setzte sich Keyserling öffentlich mit dem erstarkenden Nationalsozialismus auseinander. Er bezeichnete ihn als Irrationalismus, der zur Katastrophe führen müsse, und folgerte: „der Nationalsozialismus […] darf […] als Partei niemals zur Führung gelangen“. Allerdings bemühte er sich, auch positive Aspekte im Nationalsozialismus zu finden. In der nationalsozialistischen Presse wurde er heftig angegriffen. Nach der Machtübernahme Hitlers erhielt er Redeverbot. Er konnte auch nicht mehr publizieren und durfte nicht mehr ins Ausland reisen. Wegen seines Ansehens im Ausland wurden diese Verbote aber zeitweilig gelockert ... (Wikipedia) Felix Pinkus (* 4. April 1868 in Berlin; † 19. November 1947 in Monroe, Michigan, USA) war ein deutscher Hautarzt ... Mehrere Jahre unterhielt er zusammen mit Rudolf Isaac am Alexanderplatz eine Poliklinik für Hautkrankheiten, dazu eine zweite Poliklinik für Arme in der Potsdamerstraße. Am 1. April 1908 wurde er von der Stadt Berlin zum leitenden Arzt der Geschlechtskrankenstation im Städtischen Obdach ernannt. Nach Eröffnung des Frauenkrankenhauses in Reinickendorf wurde er Direktor dieses Krankenhauses. Auf seine Empfehlung wurde im Mai 1914 der Dermatologe und Salvarsan-Kritiker Heinrich Dreuw als beratender Polizeiarzt entlassen. Pinkus war Mitglied im Reichsgesundheitsrat und Generalsekretär in der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten (DGBG). Auf Initiative der DGBG verabschiedete der Reichstag ein Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, das am 1. Oktober 1927 in Kraft trat. Nach diesem Gesetz sollte die kasernierte Prostitution verboten werden. Sowohl Männer als auch Frauen sollten bestraft werden, wenn sie bewusst eine Geschlechtskrankheit weiter verbreiteten. Nach diesem Gesetz wurden Männer und Frauen erstmals gleich behandelt und den jungen Männern sollte die Illusion genommen werden, der Verkehr mit „kontrollierten“ Prostituierten sei sicher ... Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Felix Pinkus aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums als Jude aus dem Amt des Direktors der Frauenklinik entlassen. Seine Frau Elise starb im Januar 1934. Sein Sohn Hermann emigrierte in die USA. Im Verlauf des Jahres 1935 wurde Felix Pinkus gezwungen, seine Wohnung in der Berliner Lützowstrasse zu verlassen. Für kurze Zeit wohnte und arbeitete er bei dem ungarischen Kollegen Ladislau Balog. Schließlich, im August 1939 folgte er der Einladung der befreundeten Kollegin Inga Saeves und emigrierte nach Oslo. In Oslo wartete er über ein Jahr lang, während sein Sohn Hermann versuchte, für ihn ein Einreisevisum für die USA zu besorgen. Als die deutsche Wehrmacht im April 1940 in Oslo eindrang, war er immer noch dort. Er hatte damit keine Chance mehr, über England in die USA zu gelangen. Im Frühjahr 1940 wurde ihm die Möglichkeit geschaffen, über Kopenhagen nach Moskau zu fliehen, von wo aus er mit der transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok fuhr. Von Wladiwostok fuhr er per Schiff nach Tokio, ging in Yokohama an Bord eines japanischen Passagierdampfers und kam am 10. Januar 1941 in San Francisco an ..." (Wikipedia).
Zustand
guter Zustand, Gebrauchs- und Alterungsspuren: Rückenbezugspapier fehlt etwa zu 3/4 - Einbandecken gering abgenutzt - Seiten überwiegend sauber und ordentlich - innen im Deckel eingeklebtes Exlibris von Felix Pinkus für Felix Pinkus