Heinrich Biltz Wilhelm Biltz: Übungsbeispiele aus der unorganischen Experimentalchemie.

Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1907, 232 Seiten mit 26 Bildern. Gebunden Leinen.

Das vorliegende Buch ist als Hilfsmittel für diejenigen bestimmt, die sich auf Grund vorwiegend präparativer Versuche ein weitergehen-des Verständnis der unorganischen Chemie zu erwerben wünschen, als durch die chemische Analyse allein vermittelt wird. Wohl in den meisten chemischen Laboratorien der Hochschulen ist die Notwendigkeit der Ergänzung des analytischen Praktikums in der angedeuteten Weise erkannt worden, oder es besteht aus der Zeit der Klassizität des chemischen Unterrichts ein derartiger Brauch noch fort. Gegenwärtig wird auch für den Studiengang derjenigen, die Chemie im Nebenfache treiben, mehr und mehr eine Ausbildung in der hier eingeschlagenen Richtung erstrebt. Die Auswahl an geeigneten Versuchen zu treffen, sollen die von uns in einer Reihe von Jahren durchgearbeiteten Vorschriften erleichtern. Der experimentelle Teil des Buches ist in verhältnismässig breiter Ausführlichkeit gegeben; wir sind der Meinung, dass die Übermittlung genauer Arbeitsvorschriften, die den Erfolg in der verfügbaren, meist kurzen Zeit sichern helfen, der Selbständigkeit des Arbeitenden keine pedantischen Schranken setzt. Dem Ungeübten bietet erfahrungsgemäss die Ausführung der Versuche selbst, die Anpassung der Arbeitsvorschriften an die örtlichen Verhältnisse, die Modifizierung und Ergänzung des Gebotenen reichlich Gelegenheit zur Betätigung von Geschicklichkeit und Erfindungsgabe; und andere, die etwa ein Präparat als Ausgangsmaterial darzustellen wünschen, werden eine Entlastung von technischen Schwierigkeiten zu schätzen wissen. Zum Studium der einschlägigen theoretischen Verhältnisse sollen die eingestreuten allgemeinen Abschnitte und die Hinweise auf die Originalliteratur und die Lehrbücher der unorganischen und physikalischen Chemie die Hand bieten. In der Anordnung des Stoffes sind wir von der heute meist üblichen Disposition nach Elementen abgewichen. Wir haben eine Einteilung nach Verbindungstypen gewählt und damit auf den älteren Gebrauch in der chemischen Literatur zurückgegriffen.