Hanns-Heinz Kasper: Vom Königlich- Sächsischen Kupferhammer zur F. A. Lange Metallwerke AG 1873-1945 Geschichte der Metallurgie in der Stadt Olbernhau, Band II.

Sächsisches Druck- und Verlagshaus, Dresden, 1997, 84 Seiten mit 56 Bildern. Taschenbuch, Paperback.

Über 450 Jahre hat die Metallurgie die Geschicke der Stadt Olbernhau und des eingemeindeten Stadtteiles Grünthal bestimmt. Hämmer dröhnten durch das Tal, indem sie das in der Saigerhütte Grünthal geschmolzene Kupfer zu Blechen und Kupferwaren verarbeiteten. Heute kündet nur noch ein umfangreicher Denkmalkomplex aus der Zeit von Georgius Agricola von den vergangenen Zeiten. Über Jahrhunderte befand sich der metallurgische Betrieb in den Händen der sächsischen Kurfürsten. Er spielte in dieser Zeit als einzige Saigerhütte Kursachsens sowohl für die Landesgeschichte als auch für die Geschichte der Metallurgie eine bedeutsame Rolle. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde dieser Betrieb in Privathand überführt und wirkte seitdem unter dem Firmennamen „Sächsische Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange bzw. „F. A. Lange Metallwerke AG". Er verlagerte seinen Schwerpunkt von der einstigen Saigerhütte in das Stadtgebiet von Olbernhau. Damit beeinflußte er zunehmend die Geschicke der Stadt, zumal die Besitzer zugleich das Rittergut von Olbernhau übernahmen. So ist die Geschichte des Betriebes von1837 bis 1945 zugleich ein Stück Stadtgeschichte. Es ist ein seltener Zufall, daß der Aktenbestand des Betriebes von 1537 an bis zur neuesten Zeit erhalten geblieben ist und damit eine einmalige Quelle für die Forschung war. Der vorliegende zweite Band der Geschichte der Metallurgie in Olbernhau gibt nicht nur Einblicke in die Produktion mit ihren Höhe- und Tiefpunkten, wie Inflation, Weltwirtschaftskrise, zwei Weltkriege, Diktatur der Nazipartei, sondern auch in das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt. Wir können nachempfinden, wie sich aus den privilegierten Hüttenleuten Industriearbeiter entwickelten, die den Zeitläufen ausgesetzt waren. Das Buch wendet sich deshalb vor allem an unsere Bürger, die das Leben ihrer Eltern und Großeltern sicher in machen Dingen erstmals so deutlich erkennen lassen ...".