Frhr. H. v. u. z. Aufsess: System der deutschen Geschichts- und Alterthumskunde entworfen zum Zwecke der Anordnung der Sammlungen des germanischen Museums.

Artistisch-literar. Anstalt des germ. Museums zu Nürnberg, 1853, 18 Seiten. Broschur, Heft.

Das System, welches den Anordnungen der Sammlungen des Museums zu Grunde gelegt ist, entstand aus der Nothwendigkeit irgend eine feststehende Eintheilung des vorhandenen histor. Quellenmaterials zu machen. Es musste deshalb eigens erfunden werden, indem kein bisher uns bekanntes den Zweck erfüllte, Schriftliches und Bildliches so zu verschmelzen, dass beides vereinigt in ein und dasselbe System und Fachwerk eingepasst werden konnte, wie es hier nothwendig ist. Denn gerade die Vereinigung der literarischen und artistischen Quellen zu Einem Zweck, die Vereinigung Alles dessen, was die deutsche Vorzeit uns als Denkmal ihres Lebens und Strebens hinterlassen hat, zu Einem grossen Ganzen ist Aufgabe des Museums. Hier musste also weiter gegriffen werden als bisher und ein äusserer und innererer Zusammenhang sogleich in der Anordnung des bereits Vorhandenen der Sammlung hergestellt werden. Nichts ist aber vollkommen, zumal wo es erst auf Erfahrungen ankommt, auf noch unbekannte Stoffe und Materialien zur Arbeit. Das hier zu Grunde liegende System soll daher keineswegs als eine voll  gültige Constitution der künftigen Museumssammlung angesehen werden, sondern nur als ein Entwurf, nach welchem bis zu besserer Ausarbeitung die nothwendige, vorläufig zu treffende Anordnung des vorhandenen Stoffes geschah. Es ist dem sachkundigen Rathe der einzelnen Fachgelehrten des Gelehrtenausschusses anheim gegeben in den einzelnen Fächern und Abtheilungen eine übereinstimmende sachgemässe systematische Ordnung herzustellen, welche am Ende ein vollendetes Ganze im Zusammenhange der einzelnen Fachsysteme zu bilden hat. Eine bestimmt formulirte Idee eines Gesammtsystems aller einzelnen Fächer, in dem diese sich sämmtlich als organische Theile zusammenfinden und gegenseitig ergänzen, wie auch an einander abgeben, was dem andern mit stärkeremZuge sich hingiebt, war als Anknüpfungs- und Verständigungsmittel hiezu nothwendig aufzustellen, selbst auf die Gefahr hin einer grossen Mangelhaftigkeit.