Edgar May: Signale in der Nacht Abenteuerlicher Roman aus dem amerikanischen Westen, frei nach Frank Packard.

J. Singer, Berlin & J. Müller & Co. Wien, um 1930, 284 Seiten. Gebunden Leinen.

Der Mann nickte wohlgefällig, machte es sich in einem Stuhl bequem, legte die Füße auf den Tisch und ergriff die Zeitung. Es war die Abendausgabe des „Selkirk Journals. Mit Hilfe der Taschenlampe überflog er die aufgeschlagene Seite, anscheinend ohne sonderliches Interesse, bis er zu einer Ueberschrift kam, die in großen Lettern drei Spalten einnahm: „Gefährlicher Verbrecher aus Sing-Sing entlassen. Der Mann mit der roten Maske angeblich in unserer Gegend. Die Polizei von Selkirk ist verständigt." Der Telegraphenapparat klapperte einen Augenblick geräuschvoll, als wollte er das beharrliche Ticken der Uhr übertönen und kam dann stotternd zum Stillstand. Nur das Ticken der Uhr dauerte an, sonst herrschte völliges Schweigen. „Der Mann mit der roten Maske", murmelte der nächtliche Besucher vor sich hin, „das gilt mir !" Die Zeitung raschelte in seiner Hand; auf seinen Lippen lag ein seltsames Lächeln ...".