Dr. Ruth Hildebrand: Der sächsische "Staat" Heinrichs des Löwen Historische Studien, herausgegeben von Dr. Emil Ebering, Heft 302.

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Dr. Emil Ebering, Berlin, 1937, 429 Seiten. Gebunden Halbleinen.

Die Gestalt Heinrichs des Löwen, lange verdunkelt durch den Ruhm und das glückvollere Schicksal seines grossen Gegners Barbarossa, beginnt heute endlich wieder im deutschen Volke lebendiger Anteilnahme und Bewunderung zu begegnen. Jetzt sieht man den Herzog nicht mehr mit den Augen des Staufers als den ungetreuenVasallen, der seinen Lehnsherrn um seiner eigensüchtigen Ziele willen in der Stunde der Gefahr im Stich liess, sondern man verehrt ihn als den ersten grossen Vorkämpfer einer spezifisch deutschen Staatsidee, als den ersten deutschen Fürsten des Mittelalters, der es gewagt habe, der fremden Idee des römischen Imperiumsdie begrenztere des niedersächsischen Staates mit ausschließlich deutschen Aufgaben entgegenzustellen. Demgegenüber zeichnet uns die exakte Geschichtswissenschaft noch heute ein wesentlich anderes Bild von den Zielen der herzoglichen Politik Heinrichs des Löwen. Sie erkennt zwar die staatsmännische Weitsicht und Fortschrittlichkeit einzelner seiner staatlichen Massnahmen an, wie seine Ostpolitik und seine Städtepolitik. In seinerGesamtpolitik aber, der Art, wie er in seinen beiden Herzogtümern seine staatliche Macht stärkte, vergrösserte und Verwaltete, Vermag sie nur ein VergeblichesBemühen zu sehen, alte, längst überlebte und ihrer Zeit völlig entgegenstehende stammesherzogliche Bestrebungen von neuem durchzusetzen. So erscheint hier sein verzweifeltes Ringen um die Oberherrschaft, um den Sieg überden Kaiser, nicht wie in der volkstümlichen Vorstellung, als der heroische Kampf eines zukunftweisenden Staatsmanns, sondern als der hoffnungslose Widerstand eines starrköpfigen Romantikers; und sein endgültiger Sturz wird nicht als tragische Katastrophe gedeutet, sondern als notwendige Folge seiner Von Anbeginn an zumUntergang verurteilten Restaurationspolitik. Diese Auffassung bedarf aber notwendig einer Überprüfung; denn sie Vermag sich lediglich auf Forschungsergebnisse zu stützen, die alle noch einer Zeitentstammen, in der man auch in der Betrachtung des mittelalterlichen Staates und seiner Geschichte das verfassungsmässige Moment zu Ungunsten des machtpolitischen ganz ungebührlich stark und einseitig berücksichtigte und die darum heute mit Recht als veraltet anzusehen sind. So fehlt es an einer Darstellung, die, bereichert durch die geschichtswissenschaftlichen Erkentnisse der letzten Jahrzehnte, noch einmal eine genaue Analyse vom Werden des herzoglichen Staates und danach von dem Gang und den Zielen der herzoglichen Politik durchzuführen vermöchte. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, diese Lücke zu schliessen. Sie beabsichtigt damit zweierlei: einmal einer zukünftigen Biographie Heinrichs des Löwen, die wir dringend benötigen,' die Wege zu ebnen. Vor allem aberversucht sie, ein festumrissenes positives Bild von den politischen Zielen des Herzogs zu gehen und damit nun auch mit den unbestechlichen Methoden wissenschaftlicher Forschung in vorsichtiger Form das Bild zu bestätigen, das heute wieder im deutschen Volke lebendig zu werden beginnt, das Bild eines großen deutschen Staatsmannsdes Mittelalters. - Das Herzogtum Sachsen als territoriale Grundlage des sächsischen "Staates" Heinrichs des Löwen - Wesen und Umfang - Territoriale Zusammensetzung - Vergleich der beiden Herzogtümer Bayern und Sachsen - Die sächsische Territorialpolitik Heinrichs des Löwen - Die territoriale Eroberungspolitik - Die Wirtschaftspolitik - Die Verwaltung des Herzogtums - Herzog und Stamm.

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guter bis sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: nachgebunden - Einbandecken gering abgenutzt - Leinen teils gering fleckig und mit 2-cm-Riss - Seiten sauber und ordentlich - gelegentlich dünne An- oder Unterstreichungen mit Bleistift

Details zum Artikel

Autor: Dr. Ruth Hildebrand

Titel: Der sächsische "Staat" Heinrichs des Löwen
Historische Studien, herausgegeben von Dr. Emil Ebering, Heft 302

Auflage: Erstausgabe

Verlagsname: Dr. Emil Ebering, Berlin

Jahr: 1937

Seitenanzahl: 429 Seiten

Einband: Gebunden Halbleinen

Bemerkung: Die Gestalt Heinrichs des Löwen, lange verdunkelt durch den Ruhm und das glückvollere Schicksal seines grossen Gegners Barbarossa, beginnt heute endlich wieder im deutschen Volke lebendiger Anteilnahme und Bewunderung zu begegnen. Jetzt sieht man den Herzog nicht mehr mit den Augen des Staufers als den ungetreuenVasallen, der seinen Lehnsherrn um seiner eigensüchtigen Ziele willen in der Stunde der Gefahr im Stich liess, sondern man verehrt ihn als den ersten grossen Vorkämpfer einer spezifisch deutschen Staatsidee, als den ersten deutschen Fürsten des Mittelalters, der es gewagt habe, der fremden Idee des römischen Imperiumsdie begrenztere des niedersächsischen Staates mit ausschließlich deutschen Aufgaben entgegenzustellen. Demgegenüber zeichnet uns die exakte Geschichtswissenschaft noch heute ein wesentlich anderes Bild von den Zielen der herzoglichen Politik Heinrichs des Löwen. Sie erkennt zwar die staatsmännische Weitsicht und Fortschrittlichkeit einzelner seiner staatlichen Massnahmen an, wie seine Ostpolitik und seine Städtepolitik. In seinerGesamtpolitik aber, der Art, wie er in seinen beiden Herzogtümern seine staatliche Macht stärkte, vergrösserte und Verwaltete, Vermag sie nur ein VergeblichesBemühen zu sehen, alte, längst überlebte und ihrer Zeit völlig entgegenstehende stammesherzogliche Bestrebungen von neuem durchzusetzen. So erscheint hier sein verzweifeltes Ringen um die Oberherrschaft, um den Sieg überden Kaiser, nicht wie in der volkstümlichen Vorstellung, als der heroische Kampf eines zukunftweisenden Staatsmanns, sondern als der hoffnungslose Widerstand eines starrköpfigen Romantikers; und sein endgültiger Sturz wird nicht als tragische Katastrophe gedeutet, sondern als notwendige Folge seiner Von Anbeginn an zumUntergang verurteilten Restaurationspolitik. Diese Auffassung bedarf aber notwendig einer Überprüfung; denn sie Vermag sich lediglich auf Forschungsergebnisse zu stützen, die alle noch einer Zeitentstammen, in der man auch in der Betrachtung des mittelalterlichen Staates und seiner Geschichte das verfassungsmässige Moment zu Ungunsten des machtpolitischen ganz ungebührlich stark und einseitig berücksichtigte und die darum heute mit Recht als veraltet anzusehen sind. So fehlt es an einer Darstellung, die, bereichert durch die geschichtswissenschaftlichen Erkentnisse der letzten Jahrzehnte, noch einmal eine genaue Analyse vom Werden des herzoglichen Staates und danach von dem Gang und den Zielen der herzoglichen Politik durchzuführen vermöchte. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, diese Lücke zu schliessen. Sie beabsichtigt damit zweierlei: einmal einer zukünftigen Biographie Heinrichs des Löwen, die wir dringend benötigen,' die Wege zu ebnen. Vor allem aberversucht sie, ein festumrissenes positives Bild von den politischen Zielen des Herzogs zu gehen und damit nun auch mit den unbestechlichen Methoden wissenschaftlicher Forschung in vorsichtiger Form das Bild zu bestätigen, das heute wieder im deutschen Volke lebendig zu werden beginnt, das Bild eines großen deutschen Staatsmannsdes Mittelalters. - Das Herzogtum Sachsen als territoriale Grundlage des sächsischen "Staates" Heinrichs des Löwen - Wesen und Umfang - Territoriale Zusammensetzung - Vergleich der beiden Herzogtümer Bayern und Sachsen - Die sächsische Territorialpolitik Heinrichs des Löwen - Die territoriale Eroberungspolitik - Die Wirtschaftspolitik - Die Verwaltung des Herzogtums - Herzog und Stamm

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

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