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Bulgarien

Wechselvoll ging es zu, nachdem im Jahre 1396 das Zweite Bulgarische Reich zusammengebrochen war. Fast 500 Jahre sollten vergehen, bis Bulgarien im Osmanischen Reich den Status eines autonomen Fürstentums erringen konnte. Mit dem zugrundeliegende Vertrag von San Stefano vom 3. März 1878 wurden gleichzeitig die Länder Rumänien, Serbien und Montenegro zu unabhängigen Königreichen.

Bereits im folgenden Jahr gab das Fürstentum Bulgarien seine erste Briefmarke heraus - mit dem Löwen aus dem bulgarischen Wappen. Die erste Briefmarke aus Bulgarien von 1879 zeigt am oberen Rand des Ovals die kyrillische Inschrift "Bulgarisches Porto", am unteren Rand ist der Wert mit "Fünf Centimes" aufgedruckt. Seitdem erschienen mehr als 5.000 Briefmarken aus Bulgarien, von denen einige für thematische Sammelgebiete besonders interessant sind.

Es war das schachbegeisterte Bulgarien, das in 1947 mit der Ausgabe der weltweit ersten Schachbriefmarke ein neues Sammelgebiet begründete. Die anlässlich der Balkanspiele ausgegebene Schachbriefmarke zeigt einen weißen Springer auf braunem Grund. Anlässlich der im Folgejahr in Moskau ausgetragenen Schachweltmeisterschaft folgte die Sowjetunion mit drei weiteren Schachbriefmarken. Die Briefmarken mit Motiven rund um das Schachspiel haben sich schnell zu einem neuen Spezialgebiet von Sammlern aus aller Welt entwickelt. Benachbarte Sammelgebiete sind Geldscheine und Münzen sowie Telefonkarten.

Eng verflochten ist die bulgarische Landesgeschichte mit dem Nachbarland Griechenland. Lange bevor das Osmanische Reich die Gebiete eroberte, waren diese seit dem 5. Jahrhundert vor Christus als das antike griechische Thrakien bekannt. Die thrakische Provinz wurde später Teil des Römischen Reiches, danach erreichte Bulgarien für viele Jahrhunderte seine Unabhängigkeit. Die beeindruckende und gut dokumentierte Geschichte findet sich in vielen Motiven der Briefmarken aus Bulgarien.