Alfred Fraenckel: Theorie der Wechselströme.

Julius Springer, Berlin, 1930, 260 Seiten mit 292 Bildern. Gebunden Kunstleder.

In der Einteilung des Stoffes wurde in einigen Punkten von den früheren Auflagen abgewichen. Das Verhalten zahlreicher Übertragungskreise elektrischer Energie wird durch lineare Beziehungen zwischen den primären und den sekundären Strömen und Spannungen beschrieben, die mit veränderten Koeffizienten immer wieder zu den gleichen Untersuchungsmethoden und graphischen Darstellungen führen. Daher wurden am Beispiel des Vierpols die Grundlagen für die rechnerische und graphische Behandlung des Verhaltens eines allgemeinen Übertragungskreises in Kap. VII vorangestellt, um das Verständnis für die spätere spezielle Behandlung von Fernleitungen, Transformator, Induktionsmotor, Kettenleiter usw. zu erleichtern und um Wiederholungen zu vermeiden. Zugleich wurde die allgemeine Behandlung der geometrischen Örter in die einleitenden Kapitel übernommen und ein Abschnitt über die Eigenschaften der Kreisdiagramme eingefügt. Der so gewonnene Raum wurde teils zur Vermehrung der Beispiele und Abbildungen, teils zu Erweiterungen in fast allen Teilen verwendet. Die Berechnung unsymmetrischer Mehrphasensysteme mittels symmetrischer Komponenten wurde wesentlich erweitert, ferner die Abschnitte über Stromverdrängung, über Leitungen, über Kettenleiter und über Schaltvorgänge. Neu aufgenommen wurde die Verwendung der Karten der trigonometrischen Funktionen komplexen Argumentes zur Berechnung von Fernleitungen. Einem wiederholt von älteren Lesern geäußerten Wunsch folgend, sind auch die Grundlagen der Rechnung mit komplexen Zahlen etwas eingehender erläutert worden.