Zustand
sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Papier etwas vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich, Über Diplomatie ein Urteil abzugeben, ist in heutiger Stunde ein heikles Unterfangen, und ich nehme wohl nicht mit Unrecht an, daß mancher im Kreis meiner Leser, der mir freundlich gesinnt ist, meine Worte mit einem gewissen Bangen erwartet, daß Gleichgültige eine Art geistiger Schaulust mit Gruseln empfinden, als ob ein Mann versprochen hätte, auf schwankem Brettersteig über den Niagara zu schreiten und man gespannt zusieht. Bekanntlich ist der Diplomatie vielfach die Schuld am Ausbruch des Weltkriegs beigemessen worden, und wenn der Friede endlich über die Lande leuchtet, werden jene, die mit seinem Ergebnis unzufrieden sind, die Diplomaten wieder ebenso schelten und verurteilen. Man erwarte nicht von mir in diesem Urteil ohne weiteres bekräftigt zu werden oder eine allgemeine Apologie der Diplomatenkunst und eine besondere des deutschen Diplomaten zu hören. Zwar erscheint mir die deutsche Diplomatie vielfach zu hart beurteilt; nach den Bekenntnissen der Feinde stand sie den listigsten Vertretern derselben des öfteren und längeren recht unangenehm im Wege. Im Orient, wo einst im Zirkus zu Byzanz die Grünen und die Blauen leidenschaftlich wetteiferten und in den letzten Jahrzehnten der Prestigewettlauf der Diplomatie ganz ähnlich wütete, waren die deutschen Vertreter um etliche Pferdelängen voraus ... "Alexander von Gleichen-Rußwurm (* 6. November 1865 auf Schloss Greifenstein in Bonnland, Unterfranken; † 25. Oktober 1947 in Baden-Baden), vollständig Heinrich Adalbert Carl Alexander Konrad Schiller, Freiherr von Gleichen, genannt von Rußwurm, war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer und Kulturphilosoph. Auch bekannt als „Mäusebaron“, durfte er als Urenkel Friedrich von Schillers ehrenhalber in der weiblichen Nachkommenslinie den Familiennamen Schiller tragen. Er besuchte das Casseler Institut und absolvierte die Kriegsschule in Metz. Von 1883 bis 1895 diente Alexander von Gleichen-Rußwurm als Adjutant im Range eines Leutnants für den Großherzog von Hessen-Darmstadt. Nach zwölfjähriger Militärzeit heiratete er 1895 die Baronin Sophie von Thienen-Adlerflycht, eine Nichte seiner Mutter. Mit ihr lebte er vorwiegend auf Schloss Greifenstein und nur während der Wintermonate in München. In dieser Zeit schloss er in diversen literarischen Salons der Großstadt die Bekanntschaft von Schriftstellergrößen wie Heinrich Mann, Friedrich Lienhard u. a. Zahlreiche Reisen führten das Ehepaar durch ganz Europa. Das ab 1891 geführte Gästebuch von Schloss Greifenstein belegt einen regen Verkehr von adeligen Gästen und Schriftstellern wie Johannes Fastenrath, Julius Maria Becker u. a.Kurz nach dem Ersten Weltkrieg erwarb er das Hotel Krone in Wasserburg am Bodensee und stieg in das florierende Fremdenverkehrsgeschäft ein." (Wikipedia), kartoniert, ca. 12 x 19, 30 Seiten