Ein Historischer Rundgang - Oranienburg

Vor 100 Jahren sahen die Dörfer und Städte noch ganz anders aus, vieles ist zerstört oder dem Wandel der Moderne zum Opfer gefallen. Doch bei oldthing.de, dem Antikmarkt im Internet, finden Sie einen riesigen Schatz mit bis zu drei Millionen originalen Ansichtskarten, der die alten Ortschaften wieder lebendig macht! Kommen Sie mit, folgen Sie dem Journalisten Dietrich von Schell auf einem historischen Spaziergang und sehen Sie sich ein bisschen in der Vergangenheit um!

Im vierten Teil unserer beliebten Reihe geht es wieder ins Brandenburgische: ins idyllische Oranienburg.

Es gab zwei Epochen, die Oranienburg nachhaltig geprägt haben. Nach dem 30-jährigen Krieg lag die damals Bötzow genannte Ortschaft in Schutt und Asche. Doch die Gemahlin des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Luise Henriette, fand Gefallen an dem Dorf und förderte es, so dass der Kurfürst im Jahr 1653 Oranienburg zur Residenzstadt erhob. Ein tiefen Fall der Stadt markiert hingegen die Zeit des dritten Reiches: Mitten in der Stadt entstand eines der ersten Konzentrationslager, später kam das KZ Sachsenhausen hinzu. Zum Kriegsende wurde die heutige fünftgrößte Stadt Brandenburgs durch Bombardements fast komplett zerstört.

Der Luisenplatz heißt heute Schlossplatz. Namensgeberin für das 1858 von Wilhelm Wolff geschaffene Denkmal ist Kurfürstin Luise Henriette von Oranien-Nassau. Sie hat sich 1649 bei einem Jagdausflug in Bötzow/Oranienburg an ihre Heimat Holland erinnert gefühlt. Der Kurfürst machte es ihr zum Geschenk. Sie holte später Siedler aus den Niederlanden und förderte moderne Manufakturen, die dem verarmten Städtchen einen Aufschwung bescherten.



Das Oranienburger Schloss ist das älteste Barockschloss der Mark Brandenburg. Luise Henriette
gab den Menschen Hoffnung, als sie die "Oranienburg" 1650 in Auftrag gab. Errichtet hat es der niederländische Baumeister Johann Gregor Memhardt. Das Schmuckstück gab dem Ort auch seinen Namen. Der Sohn des Kurfürstenpaares und Thronnachfolger Friedrich I. ließ es um einen Lustgarten und weitere Flügel erweitern.

Trotz seiner schönen Lage an der Havel und dem weitläufigen Schlosspark verloren die preußischen Könige das Interesse am Schloss. Im 19. Jahrhundert war es in Privatbesitz und die romantische Dampferanlegestelle lässt kaum vermuten, dass es im 20. Jahrhundert erst von den Nazis und dann von den Sowjets als Militärkaserne genutzt wurde. Heute dient es als Museum und beherbergt die Porzellankammer und eine Gemäldesammlung.


Die Gaststätte Havelschlösschen
wurde um 1930 errichtet, war bis 1974 in Betrieb und wurde dann für einen Parkplatz zusammen mit der restlichen umliegenden Bebauung abgerissen. Das Lokal ist auf den Trümmern eines Wasserturms erbaut worden, den wiederum Baumeister Eosander von Göthe 1711 fertiggestellt hat. Zehn Jahre lang wurden mit ihm die Wasserspiele des Schlosses betrieben, er überdauerte die Jahrhunderte und prägte lange das Stadtbild.

Wo sich früher der Kern der Altstadt befand, nämlich auf der Westseite der Havel, ragt heute noch der markante Turm der Nicolaikirche empor. Gebaut wurde das Gotteshaus von 1864–66 nach den Plänen von August Stüler. Sie ersetzte den schlichten Bau von 1796, da die von Luise Henriette gestiftete Barockkirche zuvor abgebrannt war. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde die Kirche 1952 wieder aufgebaut. Ein zusätzliches Denkmal, welches an die Opfer des KZ Sachsenhausen erinnert, entstand 1985.
 
Wie so viele Vororte Berlins wurde Oranienburg mit samt seinen umliegenden Dörfern ab der Jahrhundertwende zum beliebten Ausflugsziel der Großstädter. Schiffsverkehr belebte den Lehnitzsee , der auch einsame Idyllen zu bieten hat. Ausflugslokale und Seeterrassen eröffneten am stadtnahen Ufer. Im Sommer war auch hier etwas vom Geist der Goldenen Zwanziger zu spüren.

Das heutige Zentrum liegt an der belebten Bernauer Straße, die 1964 noch Straße des Friedens hieß, hier ein Blick von der Schlossbrücke. Ein Wunder, dass die alten Häuser dem schweren Bombardement vom März 1945 standgehalten haben. Mehr als 5.500 Bomben warfen die alliierten Streitkräfte über Oranienburg ab. Die Häuser rechts fielen der Vernachlässigung durch die DDR zum Opfer. Außerdem wurde die Schlossbrücke 2008 rund 50 Meter gen Süden verlegt.



In den 50er Jahren hieß die Straße des Friedens wie die berühmte große Schwester in Berlin "Stalinallee". Heute erinnert der Name des sowjetischen Diktators in Oranienburg vor allem daran, dass er Sachsenhausen zum Internierungslager für Regimegegner machte.

Als Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland die Reformbewegung losging, entstand in Oranienburg die Obstbausiedlung Eden. Gegründet wurde sie von 18 Vegetariern im Mai 1893. Das Eden-Reform-Gästehaus stand schon 1910 in der Kolonie. Die Bewohner traten für ein alternatives Leben ein, wandten sich gegen Industrialisierung und schlechte Arbeitsbedingungen. Die vegetarische Gemeinschaft überdauerte bis heute und zählt zurzeit rund 1.000 Mitglieder.


Wir hoffen es hat Ihnen auch dieses Mal wieder gefallen. Freuen Sie sich mit uns gemeinsam auf den nächsten Spaziergang auf oldthing.de!


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