Beschreibung
Lima, vorm. M. Mahlmann & Co., Charlottenburg, 1916, 34 Seiten mit zahlreichen Bildern + 14 weitere Seiten mit Geschäftsanzeigen. Taschenbuch, Paperback.
Unsere Architekten haben in der Neuzeit wiederholt den Wunsch ausgesprochen, die Allgemeinheit möge zu einem besseren Verständnis der Schöpfungen unserer modernen Baukunst erzogen werden, denn eine bessere Würdigung der Werke unserer Baukünstler durch die Allgemeinheit gibt nicht nur dem schaffenden Architekten Befriedigung und Freude zu neuen Werken, sie verhindert auch die schweren Widerstände, die der seiner Zeit vorauseilende Baumeister zu überwinden hat, um seine Ideen um- und durchzusetzen. Das größere Verständnis im Kreise der Nichtfachleute würde aber auch in ihnen das Verlangen erzeugen, alle ihre Aufträge von Baukünstlern erledigt zu sehen. Unberufenen Elementen würde es alsdann an Gelegenheit fehlen, ihre geschmackverderbenden Arbeiten ausführen zu können. Wohl ist der Weg zu einem solchen Verständnis noch weit, aber dank der Aufklärung durch Vereine, Presse, Ausstellungen und Vortragende ist auf diesem Wege ein verheißungsvoller Anfang gemacht; Arbeiterwohnhaus, ländliche Schule, Einfamilienhaus, Gartenstadt, ländliche Kirche usw, ja bereits Fabrikanlagen reden dafür eine deutliche Sprache. Sache der Architekten ist es, zu sorgen, daß die Nichtfachleute in denSchöpfungen der Architekten nicht nur steinerne Konstruktionen sehen, sondern Gebilde der Kunst; nicht toten geschichteten Stoff soll die Äußerungen innerster Empfindung soll der Beschauer nachempfinden. Um nun einen Schritt weiter auf dem Wege zum Verständnis architektonischer Schöpfungen zu tun, wird durch vorliegende Zusammenstellung einer größeren Zahl von Abbildungen der Werke eines Architekten der Versuch gemacht, durch die Bilder in die Seele des Schöpfers einzudringen und dadurch zur Seele in den Werken zu gelangen. Daß hierfür die Arbeiten eines noch mitten im Schaffen stehenden Architekten gewählt wurden, hat wohl den Nachteil, daß keine abgeschlossene Entwicklung zur Darstellung gelangt; sie hat aber den Vorteil, daß dem Ringenden ein Strom von Kraft, Leben, Wachstum undBegeisterung zugeleitet wird. Welcher Künstler hätte dessen nicht nötig? ALEXANDER TANDLER ist ein Schüler Wallots. Die starke Persönlichkeit Wallots als Mensch und Künstler übte auf Tandler einen bestimmenden Einfluß aus ... Die in diesem Buche dargestellten Arbeiten Tandlers dürften genügen, um in uns den Wunsch zu erwecken, die Zukunft möge noch recht viele Werke durch seine Hand erstehen zu lassen. z. B. - Landhaus Wolton, Hosterwitz 1911 - Landhaus Dr. H., Blasewitz - Jagdhaus, Friedrichswalde, 1910 - verschiedene Inneneinrichtungen - Schloß Stein im Enztale, Festsaal - verschiedene Bauten bei Ausstellungen in Dresden 1903/1908 - Kontorhaus, Dresden, Trompeterstrasse, 1912 - Kirche zu St. Joseph, Dresden-Pieschen - Kirche zu Königsbrück - Museum tirolischer Volkskunst und Gewerbe in Innsbruck - Speichergebäude in Dresden, 1916 (Möbelheim, Dresdner Transport- und Lagerhaus AG) - Liste ständiger Mitarbeiter des Herrn Architekt Tandler - zahlreiche Geschäftsanzeigen.
Statut
guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Umschlag beschabt und abgenutzt - Rücken oben teils etwas abgeschürft und unten ca. 3 cm aufgerissen - Umschlag und Seiten teils etwas eselsohrig - Deckel senkrecht mittig angeknickt - Seiten überwiegend sauber und ordentlich, selten gering fleckig