Elsner, Wilhelm

das Erscheinungsjahr ist geschätzt, das Buch ist in einem guten Zustand, Wer vermag zu erklären, was uns beim Hören eines gültigen Gedichts verzaubert? Ist es die Magie der Vierte, die so und nicht anders geprägt sind, gleichsam für immer, oder der und nicht anders geprägt sind, gleichsam für immer, oder der Einklang von Form und Gehalt? Eine Ganzheit beglückt uns: das Gedicht in rhythmisch gebundener und melodisch gehobener Sprache, unmittelbare, einmalige und doch durch ihre Symbolkraft allgemeingültige Aussage des Dichters, Ausdrude seines Innern oder Spiegel der Welt. Jede Analyse dieser "zartesten Geburt der Seele" (Hebbel) läßt einen wesentlichen Rest ungelöst, und oft nimmt sie dem Gedicht die magische Kraft. "Einzig die Form veredelt den Gehalt" (Goethe); der Dichter entmaterialisiert den Stoff, indem er ihn mit intuitivem Impuls, aber selten ohne geistige Bemühung, in Spradhe umsetzt. Im schöpferischen Prozeß sind also dichterische Phantasie und geistige Konzentration miteinander wirksam. Bevor wir die Entfaltung der deutschen Lyrik auf ihrem Lebensweg durch ein Jahrtausend verfolgen, sollen zwei Dichter uns sagen, was ein Gedicht ist. Im Vorspiel auf dem Theater zum Faust preist Goethe den Dichter: ... (aus dem Buch) 4c1b